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Es gibt Rindfleischsuppe auf Katult. Michel kann gar nicht genug von dieser sehr leckeren Suppe bekommen. Laut schlürfend lehrt er einen Teller nach dem anderen und er will auch den kleinen Rest, der sich auf dem Schüsselboden befindet haben. Also steckt er seinen Kopf hinein um daran zu gelangen.
Doch zu seinem Entsetzen sitzt sein Kopf fest, er bekommt ihn nicht mehr aus der Schüssel heraus. Lina schimpft und bedauert die schöne Schüssel. Michels Mutter aber tut ihr Sohn leid und sie bittet Alfred ihm zu helfen.
Doch als Alfred die Schüssel mit aller Kraft anhebt, hängt auch Michel in der Luft und zappelt mit den Beinen. Michel schreit laut auf und Alfred gibt den Versuch auf.
Michels Mama will die Schüssel kaputt schlagen, doch Michels Papa schlägt vor nach Mariannelund zum Doktor zu fahren, der könne bestimmt helfen. Die Schüssel hat vier Kronen gekostet, der Arzt kostet drei Kronen, da spart man eine Krone.
Gesagt, getan: Alle ziehen ihren Sonntagsstaat an und Michel nebst Eltern fahren mit der Kutsche nach Mariannelund.
Dort angekommen lästern die Menschen im Wartezimmer über Michel, aber der lässt sich nicht ärgern. Als sie zum Doktor hinein dürfen verbeugt sich Michel tief vor dem Arzt. Dabei schlägt er so heftig mit der Schüssel auf den Tisch auf, dass diese in zwei Teile zerbricht. Der Arzt nimmt, da er nichts getan hat, um die Schüssel vom Kopf herunter zu bekommen, nicht mal sein Honorar und alle sind sehr glücklich. Am meisten jedoch Michels Papa, denn jetzt hat er schon wieder 3 Kronen gespart. Er gibt Michel fünf Öre und sie fahren nach Hause.
Doch Michel spielt mit dem Geldstück und steckt es schließlich in den Mund. Ein Schlagloch später schluckt er es aus Versehen hinunter. Jetzt hat Michels Mama wirklich Angst um ihren Michel. Alle fahren wieder nach Mariannelund.
Der Arzt staunt, dass sie schon wieder da sind, lehnt aber eine Operation ab. Das Geldstück käme auch so wieder zum Vorschein. Als Medizin schlägt er fünf Rosinenbrötchen vor.
Ein toller Arzt findet Michel. Sie kaufen die Rosinenbrötchen und ein zufriedener Michel fährt mit seinen Eltern nach Hause.
Doch Klein-Ida, die kleine Schwester von Michel, fragt wenig später, wie Michel es denn geschafft hat, in der Schüssel festzustecken. Michel geht mit ihr in die Küche, wo die Schüssel, gerade frisch verleimt, auf dem Küchentisch steht. Nichts einfacher als das sagt er und steckt seinen Kopf wieder in die Schüssel.
Zum Entsetzen von Lina schreit er auf: Der Kopf steckt wieder fest.
Die Geschichten um Michel aus Lönneberga sind weltberühmt geworden. Dieser freche, an den "Unfällen", die ihm und den Menschen in seiner Umgebung immer wieder zustoßen, gänzlich unschuldige Junge ist einfach liebenswert. Auch die Geschichte, in der er seinen Kopf gleich dreimal in eine Suppenschüssel steckt ist meisterhaft erzählt.
Doch leider hat der Verlag Oetinger sie mit den Bildern von Björn Berg versehen. Diese sind einfach nur schlecht. Die Gesichter haben furchtbar rote Wangen und die Erwachsenen sehen wie Karikaturen ihrer Selbst aus. Alles ist grob und hässlich gezeichnet und korrespondiert nicht mit der Geschichte.
Das ist wirklich schade, denn die lustigen und unerwarteten Wendungen der Geschichte laden dazu ein, illustriert zu werden. Und da es durchaus Buchausgaben gibt, die dies in Perfektion vorführen, ist diese Version um so trauriger.
So verwendet man dieses Buch wohl immer nur als Vorlesebuch - und selten wird sich ein Kind darüber beschweren, dass man den Bildern kaum Beachtung schenken will. Denn auch die meisten Kinder können mit den Bildern nur wenig anfangen und lauschen lieber der lustigen und meisterhaft erzählten Geschichte. Wenn man auf die Bilder verzichten kann und ein gutes Vorlesebuch sucht, kann man ohne Bedenken zugreifen - aber diese Geschichte gibt es natürlich in diversen anderen Veröffentlichungen, vielleicht ist eine davon ja noch auf dem Buchmarkt erhältlich, die mit schöneren Bildern versehen ist.