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Sie nennen sich die „Ripper“, bestehen aus einer Gruppe außergewöhnlicher Menschen und haben es sich zum Ziel gemacht, einem Serienmörder auf die Schliche zu kommen. Doch das Merkwürdige an dieser im Internet agierenden Gruppe ist, dass sie sich nicht persönlich kennen. Denn außer ihrer Gründerin, einem neunmalklugen Mädchen namens Amanda, und dem von ihr über alles geliebten Großvater, haben sich die anderen Hobbydetektive noch nie gesehen. Dafür aber verfügen sie alle über eine herausragende Intelligenz und werden von Amanda bestens mit internen Informationen ihres Vaters, dem Chef eines Polizeidezernats in San Francisco, versorgt. Ein Spiel mit dem Feuer, das sich als überaus gefährlich entpuppt, als Amandas Mutter verschwindet und die Hobbydetektivin auf die Suche nach ihr gehen muss.
"Amandas Suche" ist der erste Kriminalroman von Isabel Allende, der Nichte des chilenischen Diktators Salvador Allende, die in Kalifornien lebt. Mit ihren Romanen "Das Geisterhaus" oder "Mayas Tagebuch" hinreichend bekannt, versteht sie es, spannende Geschichten aufs Papier zu bannen. Diesmal allerdings hat sie nicht nur das Schicksal einer Familie in den Mittelpunkt ihrer Erzählungen gestellt, sondern die Bemühungen eines Mädchens, das dem Bösen beikommen will. Dazu werden die brisanten Ereignisse in mehreren Handlungssträngen und aus der Sicht verschiedener Personen erzählt. So lernt der Hörer die hochbegabte und vorlaut agierende Amanda kennen und nimmt an ihren umfangreichen Nachforschungen teil, trifft auf Amandas esoterisch angehauchte Mutter Indiana, deren Liebesleben komplizierte Formen annimmt, oder lauscht gebannt, was ein Kriegsveteran über grausame Erlebnisse und aktuelle Probleme zu berichten hat. Ein Netz aus Informationen, das nur schwer zu durchschauen ist und einiges an kriminellem Potenzial in sich birgt.
Als Sprecherin für den detailliert erzählten Kriminalroman wurde Andrea Sawatzki gewählt, deren unverwechselbare Art zu lesen gut zu der neunmalklugen Hobbydetektivin Amanda passt. Mit wechselnden Nuancen und glaubwürdigem Klang stellt sie deren eigenwillige und doch liebenswerte Art gekonnt dar und versteht es, mal mit trotzigem Ton zu widersprechen, dann wiederum mit zuckersüßer Stimme um einen Gefallen zu bitten, um letztendlich mit überheblichem Gehabe ihr Wissen preiszugeben. Eine sprachliche Vielfalt, die Andrea Sawatzki auch allen weiteren Figuren angedeihen lässt, wobei diese mit ihren Eigenarten nicht ganz so facettenreich angelegt sind.
Fazit:
"Amandas Suche" ist ein spannender Krimi, der wie seine Hauptfigur Amanda etwas eigenwillig wirkt und dabei vor allem mit seinen umfangreich vorgestellten Figuren und ihren interessanten Beziehungen zueinander wunderbar unterhält.
Eine Hörprobe gibt es auf der Verlags-Website.