Auf den Wegen des Islams wandelte der ehemalige Manager eines Pharmaunternehmens Julius Franzot und erzählt nun in dem vorliegenden Band seine Reisegeschichten und Reflexionen. Manches Erlebte hat ihn zum Nachdenken angeregt und die Präsenz des Islams im Zeitgeschehen heute hat dann endgültig den Ausschlag gegeben für weitere Nachforschungen und Studien.

Aus christlicher Sicht möchte der Autor nun Antwort geben auf heikle Fragen rund um den Islam und ist hierbei von den eigenen Beobachtungen an Ort und Stelle ausgegangen. Er überarbeitete seine Aufzeichnungen, die ursprünglich als Stoffsammlung für Diavorträge dienten, ergänzte sie mit Fakten und Zitaten aus Büchern und Zeitungen und versucht so eine Verbindung herzustellen zu den eigenen Erfahrungen.

Von den arabischen Ländern der Ölküste führten ihn seine Wege in den Jahren 1984 bis 2006 über Nordafrika bis nach Marokko. Der Autor bereiste die Türkei ebenso wie Mazedonien und Bosnien-Herzegowina, ergänzt werden die zwölf Episoden durch Farbfotos des Autors.

Aus der Sicht des Managers und Unternehmensvertreters beschreibt Julius Franzot seine Erfahrungen in islamischen Ländern. Drei der Beiträge wurden bereits in dem Band "Marokko", erschienen 2007, veröffentlicht. Leider enthält auch dieses Buch wieder zahlreiche Rechtschreib- und Ausdrucksfehler. Der Autor schreibt, wie er spricht und denkt. Was mündlich vorgetragen jedoch locker und salopp wirkt, macht geschrieben schnell einen nachlässigen Eindruck. Das ist sehr schade bei einem sonst hochwertig gefertigten Hardcoverband.

Interessant zu lesen sind natürlich die Erlebnisse aus der Sicht eines Geschäftsreisenden. Man bekommt jedenfalls einen guten Einblick, wie sich die Geschäftsreisen so abspielten und über die Atmosphäre, die auf den Veranstaltungen, Messen, Vorträgen und im Hotel herrschte. Abgesehen von Kontakten zu Geschäftspartnern und Kollegen in den betreffenden Ländern war dem Autor jedoch der Zugang zur Bevölkerung und deren Häusern und Leben verschlossen. Überhaupt bleibt die vorgefundene Kultur oft rätselhaft und unverständlich, in weiten Teilen gänzlich unannehmbar.

Neben diesen Erlebnisschilderungen hat der Autor seine persönlichen Betrachtungen über Religion und Kultur eingefügt, die auch schon mal über mehrere Seiten gehen. Hier reflektiert er über Koran und Sunna, Aufzeichnungen über das Leben Mohameds, und deren Auslegung und Praxis im täglichen Leben. Auch die Rolle der arabischen Frauen regte ihn zum Nachdenken an.

Wenn man sich für dieses Buch interessiert, sollte man vielleicht vorher mal einen Blick reinwerfen, ob einem Stil und Meinung des Autors zusagen.