Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Extras | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Angel (Julie "Jules" Ulrich) ist ein echtes New Yorker Mädchen, so fühlt zumindest sie sich. Sie hat ihre beste Freundin (Aimee Garcia) und vor allem das Tanzen, ihre Leidenschaft. Tanzen, damit ist hier Breaken gemeint, sie ist eines der besten B-Girls der Stadt und macht so manchen der Jungs Konkurrenz. Als sie aber eines Abends mit ihrer Freundin aus ist, führt ihre Leidenschaft fürs Tanzen zu einer unschönen Begegnung. Ihr Exfreund, Hektor (James Martinez), ist nicht mit der Trennung einverstanden und macht das auch sehr deutlich, indem er die Mädchen auf dem Nachhauseweg angreift. Angel überlebt schwer verletzt, Rosie, ihre Freundin, stirbt. Aus Angst vor weiteren Angriffen zieht Angels Mutter (Missy Yager) mit ihr um, ausgerechnet an die Westküste. Angel ist nur von einem Gedanken beherrscht: Möglichst schnell zurück nach New York, möglichst schnell wieder tanzen. Als sie aber die Flavor Kings (Oren Michaeli, Jonathan 'Legacy' Perez, Keith Stallworth, Richard Steelo Vasquez, Ivan 'Flipz' Velez), eine Tanzformation, trifft und von ihnen aufgenommen wird (obwohl sie ein Mädchen ist), ist zumindest der Wunsch, nach New York zurückzukehren, nicht mehr ganz so dringend. Schließlich soll ein großer Wettkampf stattfinden, den die Kings mit Angels Hilfe gewinnen wollen. Und dann ist da noch Carlos (Jonathan Wesley), selbst ehemaliger Tänzer und sozusagen Trainer von Angels neuer Truppe.
Man sollte meinen, dass es irgendwann reicht mit den Tanzfilmen. Aber nein, direkt wird wieder ein neuer aus dem Hut gezaubert. Wobei „neu“ hier nicht ganz richtig ist, bei „B-Girl“ handelt es sich um das Remake eines gleichnamigen Films von 2004.
Zur Handlung lässt sich nicht viel sagen, zu oft gab es Ähnliches. Mädchen tanzt – Rückschlag – Mädchen rappelt sich wieder auf – ist am Ende Siegerin in allen Belangen. Langweilig. Normalerweise können Tanzfilme, wenn sie gut gemacht sind, mangelnde Spannung in der Handlung durch beeindruckende Tanzszenen wieder wettmachen, leider funktioniert sogar das hier kaum. Lediglich im „Finale“, dem großen Tanzwettbewerb am Ende, wird der Zuschauer ein wenig von einzelnen Tänzern in den Bann gezogen. Aber auch hier gleicht sich schnell alles und wird beliebig.
Die ganzen Schwierigkeiten, denen Angel gegenübersteht, werden schnell wieder erledigt und scheinen in Vergessenheit zu geraten. Eifersüchtiger Exfreund? Der auch noch die beste Freundin umbringt? Eigene Verletzung am Rücken? Alkoholkranke Mutter? Geldsorgen? Heimweh? Zukunftsangst? All diese Sachen passieren, werden kurz tragisch aufgebläht und dann ist alles wieder vergessen und vorbei. Aber wenn diese Probleme nicht so schnell vergessen wären, würde wohl noch stärker auffallen, dass die Schauspieler nicht schauspielern können. Und zwar alle, nicht nur die Tänzer. Wenn diese Tänzer wenigstens überragend wären, wäre es ja noch verzeihbar. Aber dass dem Publikum schlechte Schauspieler, die größtenteils maximal mittelmäßig gut tanzen können, aufgezwungen werden, ist fast unglaublich. Zumindest so lange, bis man sich diesen Film angesehen hat.
Die Kamera schafft es nicht, den Zuschauer dazu zu bringen, sich den Film gespannter anzusehen. Fast wirkt es, als hätte man eine halbwegs gute Kamera aufgetrieben und sie jemandem in die Hand gedrückt, der mal vor langer Zeit ein Handbuch über Kameraführung gelesen hat; was Gutes ist dabei nicht herausgekommen.
Der Ton ist, wie von einer DVD zu erwarten, gut, die Extras bieten Videos vom Casting der Tänzer (warum bloß haben sie im Film nicht so getanzt?), Interviews, Behind the Scenes und Outtakes.
„B-Girl“ ist ein Film, den man wirklich nicht gesehen haben muss. Sowohl auf dem Gebiet der HipHop-Filme und der Tanzfilme als auch der Dramen gibt es bei weiterem bessere und lohnenswertere Filme.