Der Psychiater Dr. Vale verhört im Gefängnis die Mörderin Jane Charlotte, die behauptet, für eine geheime Organisation, die das Böse bekämpft, zu arbeiten. Der offizielle Name ihrer Abteilung sei "Abteilung für die finale Ausschaltung nicht zu rettender Personen", kurz auch "Bad Monkeys", schlechte Affen, genannt. Jane erzählt Dr. Vale, dass das Mordopfer Dixon kein schlechter Mensch war, ein Arschloch zwar, nicht jedoch böse. Der Versuch, diesen Mord sowohl Dr. Vale als auch sich selbst zu erklären, beginnt in Janes Schulzeit: Sie entdeckt, dass der Hausmeister der Schule der gefüchtete Würgeengel ist. Zu diesem Zeitpunkt hat sie zum ersten Mal Kontakt mit der Organisation. Die NT-Pistole, mit der sie den Hausmeister erschießt, ist am nächsten Tag verschwunden und Dr. Vale findet heraus, dass der Würgeengel trotz des toten Hausmeisters weiterhin sein Unwesen getrieben hat.
Je länger das Verhör dauert, desto mehr Widersprüche tauchen auf, desto wahrscheinlicher scheint, dass Jane sich alles nur einbildet. Ist die ganze Geschichte nur eine Erfindung Janes oder gibt es die Organisation tatsächlich? Was ist Realität, was Janes verdrehter Geist, was bloße Lüge?
Mit nur 23 Jahren wurde Matt Ruff zum Kultautor stilisiert und sein Debüt "Fool on the Hill" zum Bestseller. In "Bad Monkeys" entführt er den Leser gewohnt gekonnt auf eine rasante und actionreiche Reise durch verschiedene Genres. Als Leser wird man - nie sicher, was wahr und was falsch ist - hin- und hergeworfen zwischen den verschiedenen Realitäten, die Matt Ruff anbietet. Je weiter der Roman um Jane Charlottes Erzählung voranschreitet, desto abgedrehter und phantastischer wird die Geschichte. Das schließlich ist Matt Ruffs große Kunst: falsche Fährten zu legen, Irrwitz mit Raffinesse und Intelligenz zu verbinden, mit absurden Wendungen den Leser durchzuschütteln und nicht auf einen Schuss Ironie zu verzichten. Er spielt mit dem Leser und den Leser freut?s.
Und doch fehlt etwas in Ruffs neuem Roman. Zum Teil ermüdet die undifferenzierte Sprache vom Bösen - was ja geradezu politisch ist in Zeiten des Krieges gegen den Terror und in Zeiten, in denen alle, die nicht für uns sind, gegen uns sein müssen. Die ist natürlich nicht ernst zu nehmen. Leider wird das aber nicht immer deutlich. Als Leser muss man sich manches Mal daran erinnern, dass Ruff hier nur mit zwinkerndem Auge schreibt und kein Einfaltspinsel ist. Gegen Ende könnte die Geschichte manchem Leser schließlich auch zu abgedreht werden, nicht immer kann man alles gut in die Geschichte integrieren und so mag sich vielleicht mancher wünschen, dass Ruff seiner Fantasie oder besser seiner Schreiberei ein paar kürzere Zügel angelegt hätte, schließlich müssen nicht alle Einfälle in einer Geschichte verarbeitet werden.
Alles in allem aber bietet Ruff dem Leser mit seinem neuen Roman eine unterhaltsame Irrfahrt durch Science-Fiction, Phantastik und Psychiatrie, an dessen Ende er ein wenig durchgerüttelt, aber doch zufrieden ist.