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Gegensätze ziehen sich bekanntlich an - doch wer hätte jemals gedacht, dass die attraktive, erfolgreiche Fernsehjournalistin Alison Scott (Katherine Heigl) ausgerechnet mit einem Taugenichts wie Ben Stone (Seth Rogen) zusammenkommen würde? Teilen sie doch weder die gleichen Interessen noch den selben Freundeskreis. Und so wäre es doch nur logisch gewesen, wenn die beiden nach ihrem - dank reichlich Alkohol angeregten - One-Night-Stand einfach wieder ihrer Wege gegangen wären. Doch das Schicksal hatte etwas anderes geplant - denn Alison ist schwanger! Und das ausgerechnet jetzt, wo ihre Karriere gerade am Durchstarten ist. Doch sie will das Baby auf jeden Fall behalten - und muss sich deshalb zwangsläufig auch mit dem Vater ihres ungeborenen Kindes zusammenraufen. Was folgt, sind neun turbulente Monate ...
Judd Apatow galt nach seinem Erfolg mit "Jungfrau (40), männlich, sucht
" (2005) als DER neue Shooting-Star am Komödienhimmel. Eine Aussage, die man allerdings nur sehr bedingt akzeptieren konnte, war der Film im Grunde nichts weiter als eine lose Aneinanderreihung von reichlich vulgären Dialogen und im höchsten Falle amüsant statt witzig. Doch offensichtlich hat Apatow dazugelernt. Mit "Beim ersten Mal" gelang ihm nämlich eine durch und durch sympathische, ehrliche Komödie, die glücklicherweise nicht ausschließlich von perfekten Menschen in einer perfekten Welt handelt, sondern einen ungemein erfrischenden Bezug zur Realität innehat. Oberflächlich gesehen mag es sich "nur" um ein weiteres Schwangerschaftslustspiel handeln, doch der eigentliche Kern des Filmes beleuchtet andere, allerdings nicht weniger bedeutsame Dinge. So hinterfragt Apatow etwa, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen, oder welche Probleme das Eheleben mit sich bringen kann. Und obwohl Apatow auch diesmal wieder reichlich Profanitäten in sein Werk gepackt hat, gelingt ihm dennoch mühelos die Balance zwischen Komödie und Nachdenklichkeit. Mit den beiden Hauptdarstellern, Katherine Heigl und Seth Rogen, gelang ihm zudem ein echter Glücksgriff. Die Chemie zwischen den beiden stimmt einfach, und auch wenn Ben oberflächlich gesehen nichts weiter ist als ein Faulpelz und großes Kind, so kann man durchaus nachvollziehen, was Alison an dem eigentlich ganz sympathischen Wuschelkopf findet. Als Gegenpart fungieren Alisons Schwester Debbie (Leslie Mann beziehungsweise Frau Apatow) und ihr Schwager Pete (Paul Rudd), die ihr zeigen, wie man eine Ehe nicht führen sollte - und sie vor große Zweifel stellen.
Doch letztlich - so viel sei schon mal verraten - kommt natürlich alles ins Lot und im Grunde genommen will der geneigte Zuschauer auch nichts anderes sehen.
Und wenn der Film schon so gut ist, warum dann bei den Extras sparen? Das müssen sich die Macher jedenfalls gedacht haben. Über vier Stunden Bonusmaterial sind dabei zusammengekommen - exklusive den amüsanten Audiokommentaren von Stab und Besetzung übrigens. So gibt es unter anderem denkwürdige Dialoge, unveröffentlichte und alternative Szenen, eine großartige Mockumentary und vieles, vieles mehr. Und das Schöne daran: Es ist kein langweiliges Füllmaterial, sondern macht wirklich Spaß! Einzig macht der Ton gelegentlich Probleme, wirkt er doch - besonders beim Hauptfilm - oftmals sehr verwaschen, wohingegen das Bild okay ist.
Fazit: "Beim ersten Mal" ist sicherlich eine der unterhaltsamsten Hollywood-Komödien seit langer Zeit. Kurzweilig, amüsant, berührend. Und die DVD-Extras sind schlichtweg beeindruckend!