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Eigentlich hätte es ein ganz normaler Dienstag sein sollen, an dem Nina wie sonst auch ihre Selbsthilfegruppe besucht. Nina ist eine Vampirin, die, gefangen im Körper einer 15-jährigen, noch immer bei ihrer Mutter lebt. Doch wie ihre Leidensgenossen hat sie sich der Abstinenz verschrieben, was nicht immer einfach durchzuhalten ist. Um sich immer wieder neu in ihrem Vorhaben zu bestätigen und sich gegenseitig zu unterstützen, treffen sich alle einmal in der Woche in der Selbsthilfegruppe.
Doch diesmal fehlt Casimir - ohne den keiner der anderen Vampire existieren würde und der, da sind sich alle sicher, wieder die Beherrschung verloren hat und auf die Jagd gegangen ist. Doch als sie in Casimirs Wohnung eindringen, finden sie ihn mit einer Silberkugel im Herz vor. Ein erschreckender Fund, denn immerhin war die Ortsgruppe um Anonymität bemüht und nicht zuletzt um einen verantwortungsvollen Umgang mit ihren Mitmenschen. Natürlich kann die Gruppe diese Ereignisse nicht auf sich beruhen lassen, und gemeinsam mit Vampir Dave und Pater Ramon will Nina beweisen, dass nicht alle Vampire kränkliche Schlaffis sind, und begibt sich mit ihnen auf Vampirjägerjagd.
"Blutsbande - Bekenntnisse einer Vampirin" ist der neuste Roman der australischen Kinder- und Jugendbuchautorin Catherine Jinks. "Blutsbande" gehört hierbei zu den Büchern für Jugendliche, nicht zuletzt wegen der Figur Nina, einer 51-jährigen Vampirin im Körper eines Teenagers, die noch immer bei ihrer Mutter lebt. Das Erste was dem Leser auffällt: dass die Vampire hier gänzlich aus dem normalen Schema herausfallen - die Vampire sind weder verführerisch noch bedrohlich, vielmehr kränkliche und ständig jammernde Wesen auf Entzug. Dem Leser bleibt nichts anderes übrig als von Anfang an Mitleid mit diesen traurigen Figuren zu haben, zumal sie teilweise so überzogen sind, dass man nur den Kopf schütteln kann. Allein durch diese übertriebenen Figuren, wird der Leser fast ständig und unweigerlich zum Schmunzeln gebracht. Mit Hilfe dieser Figuren und einer Handlung, die oft nicht weniger lächerlich ist, entwickelt sich eine durchaus amüsante und teilweise sogar spannende Handlung.
Im letzten Drittel gibt Catherine Jinks dann die Handlung allerdings aus der Hand. Zuvor hat sie mehrere Handlungsfäden gesponnen, von denen sich dem Leser nur ein einziger voll erschließt. Plötzlich erzählt die Autorin dem Leser aber einfach all das, was er noch nicht weiß, und lässt damit aus dem Spannungsbogen, der sich bis zu diesem Moment aufgebaut hat, komplett die Luft heraus, sodass die nächsten Seiten fast gänzlich ihren Reiz verlieren. Zwar schafft sie es, gegen Ende der Geschichte nochmal etwas Komik aufkommen zu lassen, aber durch die Vorwegnahme des Wissens hat sie sich selber den Wind aus den Segeln genommen und kann den Leser nicht wieder gänzlich fangen.
"Blutsbande - Bekenntnisse einer Vampirin" ist sicherlich als ein Vampir-Buch der anderen Art zu bezeichnen, das allerdings durch den Handlungs-Fauxpas der Autorin am Ende deutlich an Spannung verliert.