Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Brot gehört seit 5000 Jahren zu dem Hauptnahrungsmitteln des Menschen und hat somit eine lange Tradition. Es ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken und gehört wie selbstverständlich dazu. Ob zum Frühstück oder als Beilage, oft denken wir über das Brot selbst gar nicht mehr nach. Dabei bietet es doch so viel mehr als einfach nur eine Grundlage. Ein gutes Brot kann für sich genommen ein pures und aromatisches Geschmackserlebnis bedeuten. Heiko Antoniewicz widmet sich in seinem Buch diesem Lebensmittel und zeigt seine außergewöhnlichen und vielfältigen Facetten auf.
Zuerst werden die Basics des Brotbackens vorgestellt, dazu gehören zum Beispiel auch die Mehle. Hier sind die etwas ungewöhnlicheren oder sogar exotischen Mehle besonders hervorzuheben, die völlig neue Brotkreationen erlauben. Es werden außerdem Grundlagen zum Backen vermittelt. Liest man hier genau, wird man auch den einen oder anderen ungewöhnlichen Tipp oder Hinweis entdecken. Anschließend folgt eine Vielzahl an Brotrezepten. Das klassische Roggenvollkorn- oder Kürbiskernbrot ist hier ebenso vertreten wie ein Ciabatta oder ein Fladenbrot. Es gibt aber auch ungewöhnlichere Rezepte, wie das Karottenbrot mit Curry oder das Kirschbrot mit Pfeffer. Grundsätzlich gilt hier, wie bei allen anderen Bereichen des Buches auch, dass die Rezepte nach und nach immer weiter im Schwierigkeitsgrad steigen, wobei der beim reinen Brot natürlich noch sehr niedrig ist.
Um den Geschmack eines Brotes erst richtig zur Geltung zu bringen oder ihn mit anderen zu kombinieren, kann man es zum Beispiel mit Aufstrichen bestreichen. Auch dafür gibt es zahlreiche Rezepte, die von einer einfachen Kräuterbutter bis zu verschiedenen Salzen und Tapenaden ein insgesamt umfangreiches und abwechslungsreiches Spektrum abdecken.
Danach werden die Rezepte etwas schwieriger und komponentenreicher. Zuerst werden Snacks und Fingerfood mit Brot vorgestellt. Besonders faszinierend sind hier die verschiedenen Stockbrote, die auf den ersten Blick an Lollies erinnern. Hier dürfen aber natürlich auch die Pizzen, Flammkuchen oder Tartelettes nicht fehlen. Der letzte Abschnitt des Buches beschäftigt sich dann mit durchaus sehr detailreichen Rezepten, nämlich dem Kochen mit Brot. Hier nimmt das Brot selbst nicht unbedingt die "Hauptrolle" ein, sondern ergänzt die Gerichte. Es wird durchweg mit qualitativ sehr hochwertigen Zutaten kombiniert.
Die Rezepte selbst sind sehr übersichtlich dargestellt und egal, ob einfach oder von höherem Schwierigkeitsgrad, alle sind gleich aufgebaut, so dass man schnell einen Überblick erhält. Die jeweilige Zubereitung wird auf einem großen Bild gezeigt, so dass man sich optisch einen guten Eindruck verschaffen kann. Aufstriche werden einmal von oben in einer Form und zusätzlich leicht verstrichen gezeigt. Im Text werden zuerst alle benötigten Zutaten aufgelistet und dann die Zubereitung in kurzen, aber leicht verständlichen Worten beschrieben.
"Brot" ist ein Buch, das sich weniger an Laien als vielmehr an Köche richtet. Es wird ein gutes Grundwissen in der Zubereitung von Speisen ebenso wie eine gute Ausrüstung vorausgesetzt. Allerdings sind vor allen Dingen die Basis-Rezepte für Brote und Aufstriche natürlich auch von ambitionierten Hobbyköchen leicht nachzumachen. Die meisten der Koch-Rezepte aus dem hinteren Bereich des Buches eignen sich vor allen Dingen für die gehobene Küche und bieten jedem Koch, der sein Wissen vertiefen will, einen guten Einblick in die vielfältige Welt des Brotes und seine Möglichkeiten. Es ist allerdings fraglich, ob ein Koch auch immer sein Brot selbst zubereitet oder ob ein Bäcker Interesse an den ausgefallenen Koch-Rezepten hat. Als umfassendes Werk zum Thema "Brot" ist es trotzdem sinnvoll, diese Vielfalt in einem Werk zu bündeln.
Besonders zu loben ist an diesem Buch, dass es das Gefühl für das Brot selbst vertieft, denn hierbei handelt es sich um ein Lebensmittel, das viel zu schnell als selbstverständlich angesehen wird und in der Küche nicht die Beachtung findet, die es verdient hätte. Doch gerade weil es bei so vielen Gerichten Verwendung findet und fast täglich von so vielen Menschen gegessen wird, sollte es besonders im Mittelpunkt stehen und mit Finesse zubereitet werden, um nicht langweilig zu werden. Dabei hilft das ausführliche Buch von Heiko Antoniewicz. Hier wird Brot wieder in den Mittelpunkt gerückt und seine Qualitäten werden neu hervorgehoben.