Der selbständige Fotograf Karl Lang, normalerweise in der Industriefotografie tätig, legt mit dem vorliegenden "China Panorama" einen Bildband vor, der auf 120 Seiten eines der größten Länder der Welt porträtiert.

Nach einem kurzen einleitenden Text, der einige erläuternde Informationen zu China, gesammelte Eindrücke, einen kurzen Einblick in Kultur und Gesellschaft sowie weitere Aspekte, die typisch für China sind, auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch für den Leser bereithält, definieren das Inhaltsverzeichnis und eine Landkarte Chinas den Weg der Reise, die der Leser machen wird. Als weitere Hilfe sind die Stationen mit Nummern gekennzeichnet, die sich schnell auf der Karte finden lassen, sodass stets klar ist, wo genau man in China gerade die Aussicht genießt.
Die erste Station ist Beijing mit seinen Palästen und Tempeln. Die chinesische Mauer ist der nächste Routenpunkt, es folgen unter anderem ein Blick in die Gobi-Wüste, auf die beeindruckende Skyline Hongkongs, die geruhsame Lebensweise in Wuhan und die wuseligen Straßen in Shanghai.

Die Fotografien erstrecken sich über die gesamte Breite des Bildbandes, sodass dem Leser ein gewisses Panorama gegeben ist. Bei Detailaufnahmen, etwa den Türmen der Moschee von Turpan, wirkt das natürlich längst nicht so eindrucksvoll wie auf den klassischen Panoramabildern, die etwa lange Teile der Chinesischen Mauer darstellen. Manchmal wünscht man sich das Bildmotiv ein wenig versetzt, weil etwas Interessantes am Bildrand ins Auge sticht, umgekehrt finden sich einige wirklich beeindruckende Aufnahmen, die weniger durch Format als vielmehr durch Atmosphäre ins Auge stechen.
Tradition und Moderne sind dicht miteinander verknüpft. Hier entdeckt man traditionelle Bauten, mühsam an Felsen aufgezogen, dort Massen von Touristen direkt vor einem Palast. Einen Blick in enge, schattige Gassen und terrassenförmige Reisfelder prägen das Bild Chinas ebenso wie futuristisch anmutende Wolkenkratzer und bunte Skylines bei Nacht. Der Bildband macht es sich nicht zur Aufgabe, Alt und Neu gegeneinander konkurrieren zu lassen. Fotograf Karl Lang stellt sie schlicht nebeneinander, weist auf diese krassen Unterschiede hin und lässt den Leser selbst entscheiden, ob ihm das traditionelle oder das moderne China besser gefällt.
Da für viele Europäer China ein exotisches, fremdartiges Land darstellt, hilft der einleitende Text von Iris Lemanczyk, sich ein erstes Bild von seiner Kultur zu machen. Jedoch nur Kenner werden mit allen Bildunterschriften etwas anfangen können; man wünscht sich häufiger einen erklärenden Satz zu den knappen Ortsangaben.

"China Panorama" gewährt dem Leser einen beeindruckenden Blick auf eines der größten Länder der Welt, das mit Sicherheit auch zu den faszinierendsten gehört. Nicht alle Fotos treffen ins Schwarze, aber mit diesem Bildband hat man eine tolle Sammlung an verschiedenen Eindrücken Chinas, ob aus der traditionellen Vergangenheit oder der technisierten Neuzeit.