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 Codex Diabolis

Tyrannen der neun Höllen


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Leitbarkeit
Preis - Leistungs - Verhältnis


Nach dem Codex Daimonis gibt es nun bei D&D auch den der Teufel, den Codex Diabolis, in dem die neun Höllen und ihre Bewohner ausführlich erklärt werden. Die Unterschiede der zur Ordnung und Bürokratie neigenden Teufel zu ihren ewigen Feinden, den chaotischen Dämonen, gehören genauso zu diesem Buch, wie die Teufelsanbeter auf den materiellen Ebenen.

Gerade mal fünf Kapitel teilen die Spielerweiterung über die neun Höllen ein. Im ersten geht es um das Grundsätzliche, und kaum ein Spielleiter, der dieses Kapitel liest, wird sich der Versuchung gewachsen zeigen, gleich mal einen seiner Spieler mit den Einflüsterungen eines Imp korrumpieren zu wollen. Hier geht es um die Geschichte der Höllen, um ihre Art des Seelenerwerbs, um faustische Pakte und wie man mithilfe von Korruptionspunkten eventuelle Abweichungen der Charaktere von ihrer Gesinnung kontrolliert und den Zeitpunkt bestimmt, an dem sie ihre Seele dem einen oder anderen Teufel vermacht haben.
Das zweite Kapitel hat dann ein bisschen was von einem Reiseführer: Sie wollten schon immer mal in eine der Höllen? Alle neun werden hier einzeln vorgestellt, ebenso ihre Herrscher und sonstigen Bewohner. Hier und da gibt es auch noch ein paar besondere Orte und natürlich gibt es auch ein paar wenige Begegnungen, wie sie für die jeweilige Hölle typisch sind: diese sind teilweise sehr witzig zu spielen, überhaupt hat das ganze Buch durchaus einigen - wenn auch eher schwarzen - Humor.
Im dritten Kapitel sind die typischen D&D-Regelerweiterungen zu finden, neue Talente, Zauber und natürlich auch ein paar Prestigeklassen - die Pest der dritten Edition. Und regeltechnisch geht es im vierten Kapitel weiter, da gibt es nämlich eine Erweiterung fürs Monsterkompendium, alles, was mehr oder weniger teuflisch ist, wird hier gesammelt.
Der fünfte und letzte Teil beschreibt die Erzteufel als Gegner - natürlich nicht in ihrer wahren Persönlichkeit, sondern als Aspekte, schwächere Kopien ihrer selbst, die sie wie Götter gleich mehrfach an beliebigen Orten der Höllen auftauchen lassen können.

Diabolisches Gelächter überkommt den Leser dieses Buches des Öfteren, es gibt viele Möglichkeiten, die Machenschaften der höllischen Heerscharen in die Kampagnen einzubauen. Wirklich ein spannendes Buch, auch wenn man nur sehr starke Charaktere wirklich in die Höllen schicken kann, denn die Gegner hier sind nicht nur zahlreich, sondern im Schnitt auch sehr mächtig.
Aber auch auf den materiellen Ebenen sind die Teufel ja aktiv, ersuchen so viele Seelen wie möglich zu korrumpieren, um sie dann unter den Erzteufeln aufzuteilen, ihnen in schrecklichster Folter die Erinnerung an ihr Leben zu nehmen und sie dann zu Lemuren zu machen, den schwächsten und fast bemitleidenswerten Teufeln. Und wenn die Spielercharaktere zufällig einen der ausgeklügelten Pläne eines höheren Teufels gekreuzt haben, dann gibt es sofort auch teuflische Rachepläne.
Wenn man den Kampf Gut gegen Böse auf die Spitze treiben will, dann sollte man dieses Buch als Grundlage dafür nehmen. Eines der letzten Bücher der Edition 3.5 wird sicherlich auch noch lange nach Erscheinen der vierten Edition ein nützliches Werkzeug für teuflische Spielleiter sein.

Holger Hennig



Hardcover | Erschienen: 01. April 2008 | ISBN: 9783867620314 | Originaltitel: Fiendish Codex | 175 Seiten | Sprache: Deutsch

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