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Computer sind heutzutage überall und fast universell eingesetzt. Mit diesem Werk werden drei Teilbereiche der IT angeschnitten, um sie Computerfanatikern, aber auch einfach nur interessierten Lesern näher zu bringen.
Beginnend bei den ersten "Rechnern" - den Rechen"maschinen" - geht es über die Geschichte der Software ins Hier und Jetzt zu Cloud Computing und künstlichen neuronalen Netzen.
"Computergeschichte(n) - nicht nur für Geeks" ist eine über sechshundert Seiten starke (auszugsweise) geschichtliche Betrachtung des PCs in der Vergangenheit, der Gegenwart und einer möglichen Zukunft.
Das Buch ist in die drei Bereiche Hardware, Software und Zukunft gegliedert und bietet in den entsprechenden Bereichen einen gut zusammengestellten Überblick über Meilensteine, Schlüsselerlebnisse oder einfach unterhaltsame Anekdoten. Dabei pickt sich Wieland die Rosinen aus der Geschichte heraus und stellt diese meist kurz, aber prägnant vor. Ob die Erklärung von Zahlensystemen oder Veranschaulichung der ersten Addierwerke - die Texte sind auch für Laien gut verständlich formuliert. Verwendete Fachbegriffe werden in den zahlreichen Fußnoten ausreichend erklärt.
Während der Bereich "Hardware" noch sehr anschaulich und auch informativ gestaltet ist, schwindet die Motivation des interessierten Laien im Bereich der Software. Das Vorstellen von etlichen (veralteten) Sprachen in wenigen Zeilen rund um Ursprung und eventuelle Einsatzorte erzeugt kaum Lesefluss, es ist müßig sich durch diesen Block zu bewegen. Selbst bei großen Vorkenntnissen ist diesem Kapitel nur wenig abzugewinnen. Erst bei den richtigen Softwaregeschichten rund um Microsoft und Linux, den Computerspielen und der Entwicklung des Internets wird es wieder spannend.
Die inhaltlichen Angebote im dritten Teil sind nicht zu verachten. Von virtuellen Maschinen über die Grundideen und Prinzipien der Cloud hin zu künstlichen neuronalen Netzwerken und zellulären Automaten wird ein hochgradig interessantes und nicht triviales Thema sachlich auf eine verständliche Ebene herunter gebrochen, ohne die wesentlichen Eckdaten zu vernachlässigen.
Wieland folgt über weite Strecken seinem selbst gestellten Anspruch und hat die Themen so aufbereitet, dass "Geeks" ihren Spaß haben können, Laien sich aber ebenfalls eine Menge an Wissen aneignen können. Die Themen werden entsprechend mit erklärenden Abbildungen und Skizzen unterstützt. Bei der Masse an Informationen ist natürlich auch klar, dass die einzelnen Mechanismen oft nur im Ansatz erklärt werden. Glorreiche Ausnahme ist hierbei die Veranschaulichung der Turingmaschine, einem mächtigen Werkzeug der theoretischen Informatik.
Etwas über das Ziel hinaus geschossen sind die angegebenen Steuer- und Programmierbefehle. Da sich das Werk eben nicht als Handbuch, sondern als eine Art Lexikon versteht, sind diese fehl am Platz.
Auf der beigelegten DVD befinden sich neben nützlichen Tools (Packer, VM ...) auch etliche Beispielprogramme zu den einzelnen Kapiteln. Von Rechensystemen über Emulatoren hin zu neuronalen Netzen werden kleine Spielereien mitgeliefert, damit die im Buch vorgestellten Themen selbst ausprobiert werden können.
Insgesamt ist "Computergeschichte(n) - nicht nur für Geeks" eine unterhaltsame Zusammenstellung mit einem vertretbaren Informationswert. Die Texte sind verständlich gehalten und werden durch lockere Zitate von IT-Größen belebt. Für den groben Überblick ist das Buch durchaus zu empfehlen, der Fokus liegt jedoch eindeutig in der Unterhaltung. Wer es dann genauer wissen will, folgt einfach einer der im Buch zahlreichen Empfehlungen ins Netz.
Eine ausführliche Leseprobe und einen Einblick ins Inhaltsverzeichnis gibt es auf der Verlagswebsite.