Gesamt |
|
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Spannung | |
Im Nirgendwo von Nordamerika befindet sich im Untergrund ein riesiger Komplex aus einzelnen Würfeln. Diese gehören zu einer Forschungseinrichtung, in der Experimente stattfinden. Doch die Experimente sind alles andere als harmlos. Die Menschen, welche die Experimente über sich ergehen lassen müssen, werden ständig überwacht. Es werden ihre Träume angesehen und aufgezeichnet, es werden ihre Schwächen ausspioniert und gegen sie angewandt. Die Experimente haben jedoch eines gemeinsam: sie sind alle tödlich. Überwacht werden die Todesprobanden von wissenschaftlichen Technikern. Die eigentlich zum Tode verurteilten Schwerverbrecher müssen eine Erklärung unterzeichnen, dass sie freiwillig an den Versuchen teilnehmen. Eines Tage bemerkt der misstrauische Wartungsingenieur Eric, dass bei der Versuchsperson namens Cassandra etwas nicht stimmt. Bei der von ihm zu beobachtenden Frau fehlt eben genau dieses Formular. Eric begibt sich aller Warnungen seines Kollegen zum Trotz auf den gefährlichen Weg, um die Frau zu retten
Nach seinem Film "Hypercube: Cube 2", mit dem er unzufrieden war, drehte der Regisseur Ernie Barbarash "Cube Zero". Dieser Film sollte eine Art Prequel zu dem Independent-Erfolgsfilm "Cube" von Vincenzo Natali aus dem Jahr 1997 darstellen.
Es wird versucht, an die düstere und beklemmende Stimmung von "Cube" anzuknüpfen, oder besser gesagt: das Vorbild dazu zu sein. Jedoch gelingt das nicht ganz, sondern wirkt eher als lauer Aufguss. Gleich am Anfang wird dem Zuschauer eine sehr blutige Tötungsszene gezeigt, um gleich klar zu stellen, um was es unter anderem geht. Im Laufe des Filmes nehmen die blutigen Szenen ab, jedoch die Grausamkeit bleibt bestehen. Der Hauptstrang der Geschichte ist der gleiche geblieben: Hauptsache entkommen. Was diesen Film jedoch von den anderen unterscheidet, sind die kleinen Nebenhandlungen, die eingeflochten werden, um die Fragen des "Woher?" und "Warum?" zu klären, die bei "Cube" nicht erläutert wurden. Diese Nebenhandlungen sind zwar recht ansehnlich gestaltet, doch einige hinterlassen einen schalen Geschmack. So werden Soldaten gezeigt, die für das Unternehmen arbeiten, welche die Versuchsanlage betreibt, doch wirken sie eher langweilig statt wie ernstzunehmende Gegner.
Die Charaktere im Film fallen in ihrer Darstellung unterschiedlich aus.
Zachary Bennett spielt den hinterfragenden Wartungsingenieur Eric, der langsam anfängt, sich über die moralischen und ethischen Grundsätze seines Handelns Gedanken zu machen. Dies stößt bei seinem Kollegen auf Unverständnis und Eric wird von ihm gewarnt, er solle doch seine Nachforschungen einstellen. Lange Zeit bleibt die Führungsebene der Versuchsanlage auch im Dunkeln, es wird nur kurzzeitig einmal erwähnt, dass es noch eine Ebene zwischen Technikern und Management in der Hierarchie gibt.
Die Regimegegnerin und junge Mutter Cassandra wird von Stephanie Moore dargestellt. Ihr Charakter versucht mit ihrer Situation zurecht zu kommen. Dennoch wirkt Cassandra eher kühl und rational, während ihre Mitgefangenen nervliche Wracks geworden sind.
In die Kulissen wurde viel Arbeit gesteckt. Der Kubus mit seinen Türen und Fallen wirkt, wie in "Cube", durch seine angerostete Metallstruktur bedrohlich und beklemmend. Da die Räume in verschiedenen Farben beleuchtet werden, kommt auch etwas Abwechslung auf.
Die zweite Kulisse ist ein Behandlungsraum, in dem die Probanden vorbereitet werden. Diese klinisch reine Atmosphäre wirkt durch das grellhelle Licht und die weißen Vorhänge und Liegen kalt und bedrohlich. Viele Handlungen und die Instrumente werden nur andeutungsweise gezeigt, selbst in der ungeschnittenen Fassung. Der Überwachungsraum der Techniker ist auch sehr schön gestaltet. Es wurde eine Mischung aus geordneten Büro mit Überwachungstechnik und Chaos der Privatgegenständer Techniker getroffen. Die einzelnen Requisiten sind gut gewählt, so dass dem Zuschauer klar wird, dass die Männer scheinbar sehr lange zeit in diesem Raum zubringen müssen ohne Kontakt zur Außenwelt. Das erklärt auch die Verhaltensweisen von Eric und seinem Kollegen.
In der Gesamtheit stellt dieser Film eine eindeutige Verbesserung zu "Hypercube: Cube 2" dar. Jedoch vermag er die beklemmende Stimmung und nachhaltige Spannung von "Cube" nicht wiederzugeben. In "Cube Zero" wird versucht, einen Spannungsbogen aufzubauen - das gelingt leider nicht. Gerade in der zweiten Hälfte werden die Handlungsstränge sehr abstrus und wirken stark konstruiert.
Als Extras sind neben dem Originaltrailer auch Interviews zu "Cast & Crew" und weitere Filmtrailer geboten.
Fazit:
Ein stellenweise interessanter, aber nicht sehr spannender Film, der versucht einige Fragen zu beantworten, die innerhalb der "Cube"- Trilogie aufkamen.
Bild- und Tonqualität können nicht beurteilt werden, da es sich um eine Presse-DVD handelt, die von der Kaufversion abweichen kann.Produktion: Kanada 2004
Extras:
- Interviews Cast & Crew
- Original Kinotrailer
- weitere Filmtrailer
Status: ungekürzte Fassung