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Der Cyber Sunday hatte im letzten Jahr seine Premiere, allerdings nur unter diesem Namen. Die interaktive Großveranstaltung des RAW-Rosters hieß in den Vorjahren Taboo Tuesday und wechselte mit dem Wochentag auch den Namen. Interaktiv ist die Großveranstaltung, weil die Fans per Internet jedes Match beeinflussen können. In einem Metier, in dem Realität und Fiktion allerdings immer sehr nah beisammen sein können, wird die Frage, ob hier die wirklichen Ergebnisse von der WWE genannt werden, immer gerne diskutiert.
Als Erstes macht sich Umaga auf den Weg zum Ring, und bei ihm war es die Frage, welcher Gegner sich ihm präsentieren wird. Zur Auswahl stehen der Smackdown!-Wrestler und US-Champion Chris Benoit, die ECW-Ikone Sandman und Kane, der kurz vorher von Umaga aus dem RAW-Roster geworfen wurde. Letzterer macht es auch in der Zuschauergunst und es gibt einen heftigen Brawl mit wenigen guten Momenten.
Vier Tag Teams treten gegeneinander an, Cryme Time, die Highlanders, die beiden Texaner Lance Cade und TrevorMurdoch, und zu schlechter Letzt auch das ziemlich unglaubwürdige Team aus Viscera und Charlie Haas. Es geht um die Herausforderung der Champions, die der Sieger aussprechen darf. Die Fans dürfen über die Matchart bestimmen und wählen ein Texas Tornado Match, also "alle in den Ring und gib ihm". Und die häufig so unterbewerteten Tag Teams zeigen, was sie können. Eines der sehenswertesten Matches der DVD.
Und dann geht es um den kleinen RAW-Titel, den Intercontinental Champion. Den trägt Jeff Hardy - und dieser Publikumsliebling trifft entweder auf den anderen Liebling Carlito oder die Fieslinge Shelton Benjamin oder Johnny Nitro. Die Wahl des Publikums fällt natürlich mit großem Vorsprung auf Carlito, der sich dann auch mit dem Champion einen fairen, hübschen Kampf liefert, mit ein bisschen weniger ansehnlichen Aktionen, als die beiden wahrscheinlich zeigen könnten.
Die wiedergekehrte Gruppierung DX, die in den Neunzigern mal sehr erfolgreich war, tritt wieder an, und gegen die gestandenen DXler Shawn Michaels und Triple H, beide mehrfache Champions und zwei der größten Stars der letzten Jahre, haben sich zwei beträchtlich jüngere Männer gestellt, Edge und Randy Orton. Die Entscheidung, die das Publikum treffen durfte, ging um den Gastringrichter, und der ist der frühere Chef der WCW Eric Bishoff. Allein die Show, die die DX vor dem Kampf abzieht und wie sie mit dem Publikum spielt, das ist schon fast die ganze Großveranstaltung wert. Aber auch das Match ist sehr sehenswert.
Als kleiner Pausenfüller gibt es dann das Damenchampionship-Match zwischen Mickie James und Lita, und natürlich entschieden sich die Zuschauer für ein Lumberjack-Match, bei dem auch sämtliche anderen bei der WWE angestellten Diven am Ring auftauchen. Aber ein eher schwaches, kurzes Match.
Dann geht es um die Tag Team-Titel. Die Spirit Squad musste gegen Ric Flair und eine weitere Legende antreten. Diese ist nicht Sgt. Slaughter oder Dusty Rhodes, sondern Rowdy Roddy Piper. Und die beiden Legenden können zwar kein großartiges Match mehr abliefern, aber für sehr viel Stimmung und Spaß sorgen. Die anderen Legenden sind auch dabei und so sind die fünf Spirit Sqadler nicht allzu sehr in Überzahl.
Das Hauptmatch ist ein absolut außergewöhnliches. Alle drei Champions, Big Show bei der ECW, King Booker bei Smackdown! Und John Cena bei RAW mussten in einem Triple Thread um den Champion der Champions kämpfen. Wessen Titel dabei auf dem Spiel steht, hat das Publikum entschieden, und es geht um den World Heavyweight Title, den Gürtel des Smackdown!-Rosters von King Booker. Ein harter langer Fight. Aber nicht unbedingt gut vorbereitet.
Eine ordentliche Großveranstaltung, weit besser, als oft gesagt wurde, aber doch nur ordentlich. Fast alles läuft sehr vorhersehbar ab, außer den großartigen Momenten von DX fehlt so ein bisschen die ganz große Stimmung. Die Matches sind ansehnlich, doch das interessanteste Match des Abends, der große Rumble der Tag Teams, ist viel zu kurz. Also insgesamt schon sehenswert, aber kein großer Knaller.