Ein geschächteter Turnlehrer und mehrere auf ähnlich brutale Weise ermordete Waidmänner halten die Kommissarin Thi Fischer in Atem.
Unter den Ermordeten befindet sich auch der in den Achtzigerjahren entführte Jürgen Achtziger, der sich nie ganz von dem damaligen Martyrium erholt hat und sich insbesondere in der letzten Zeit ausgesprochen auffällig verhielt. Für ihre Recherchen müssen Thi und ihre Kollegen Andi und Paul tief in die bizarre Welt der Waidmänner und Waidfrauen eintauchen.
Für ihre Ermittlungen wäre es fatal, die Vergangenheit außer Acht zu lassen.

Der Schauplatz für die bizarr anmutenden Morde ist das Ruhrgebiet, genauer gesagt Oberhausen, welches mitten im "Ruhrpott" liegt. Bötefür zeigt in seinem Roman, dass er sich sehr gut in dieser Stadt auskennt, was durch Beschreibungen bekannter Ortschaften wirklich gefällt. Der Krimi ist sehr rasant in seiner Geschwindigkeit und in Sachen Brutalität keinesfalls zimperlich. Bötefür ist sehr genau und detailreich über die Zunft der Oberhausener Waidmänner informiert und besticht durch Genauigkeit.
Die Hauptfigur, Kommissarin Thi Fischer, ist ungewöhnlich und somit interessant. Sie ist eine Mischung aus "Ruhrpottschem Mädel" und vietnamesischer Schönheit und ist außerdem eine sehr starke Frauenfigur, die sich auch in einem von Männern dominiertem Job nicht unterkriegen lässt.
Obwohl Bötefür es nicht an Details aus dem Leben der Jägersleute mangeln lässt, so lässt er doch die Handlung manchmal unerklärt und offen - und zwar genau an den Stellen, an denen man sich Detailreichtum gewünscht hätte.

Bötefür kann an sein gelungenes Erstlingswerk im Krimigenre "Leichenschau" mit "Damenjagd" hervorragend anknüpfen und zeigt wiederholt, dass er sich in diesem Genre zu Hause fühlt.
Alles in allem kann man sagen, dass dieser Krimi sehr spannend und actionreich ist und zu einem befriedigenden Ende geführt wird. Ein wenig bedauerlich ist die Kürze des Buches, die dazu führt, dass man sich wünscht, noch einige Details der Handlung mehr in Erfahrung zu bringen - hier wird mann dann aber enttäuscht.