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Es ist 1941 als U96 zu einem neuen Einsatz ausläuft. An Bord der noch unerfahrene Kriegsberichterstatter Leutnant Werner. Schnell stellt sich auf dieser Fahrt heraus, dass sich das Blatt auf dem Atlantik zur Seite der Alliierten wendet. Scheinbar ziellos geht man seiner Aufgabe nach und wettert einen Sturm nach dem anderen ab: Eben einfach eine "Gammelfahrt". Man begegnet sogar einem Schwesterboot, welches kurz vor Auslaufen von U96 erst eingelaufen war, und das mitten auf dem Atlantik. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich aber nur "ein lumpiges Dutzend" U-Boote im Atlantik, was die Schwierigkeit und auch die Sinnlosigkeit dieser Einsätze verdeutlicht. So ist es kein Wunder, dass sich Resignation und Frustration breit machen, sehr zum Leidwesen des ersten Offiziers. Als einziger verkörpert er den linientreuen NS-Anhänger, womit er zuweilen den Spott und Hohn der restlichen Besatzung auf sich zieht. Selbst der Kommandant, der von der ganzen Besatzung nur "der Alte" genannt wird, ist eher ein Pragmatiker als ein Anhänger der militärischen Führung. Auch Werner verliert mit der Zeit das heroische Bild der U-Boot Fahrer, welches von der Propaganda gezeichnet wurde.
Die Spannung steigt, als "das Boot" endlich auf einen Geleitzug operieren kann, aus dem es zwei Frachter versenkt. Allerdings nicht ohne Folgen, schwer beschädigt entkommt es nur knapp der Verfolgung. Wieder aufgetaucht trifft es auf einen Nachzügler: einen seit Stunden brennenden Tanker. Diesen versenkt U96 mit einem so genannten "Fangschuss", einem Torpedo auf kürzeste Distanz und muss schockiert feststellen, dass die Besatzung immer noch an Bord ist. Diese versucht sich durch einen Sprung ins Wasser zu retten und schwimmt auf das Boot zu. Der Alte befielt indes "halbe Fahrt zurück". Schon auf der Heimreise bekommt der Kommandant allerdings den Befehl, mit seinem "werftreifen Schlitten" ins Mittelmehr durchzubrechen. Zu diesem Zeitpunkt sinkt die Motivation der Besatzung auf den Nullpunkt, denn jedem sind die Gefahren eines solchen Durchbruchs bewusst. Schon fast im Mittelmeer wird das Boot jedoch von den Briten aufgespürt und gejagt. Schwer getroffen muss es tauchen und sinkt auf Grund, in einer Tiefe für die es nie gebaut wurde. Unter größten Anstrengungen gelingt der Mannschaft jedoch das Wunder. Sie beheben notdürftig die Schäden und schleppen sich zurück nach Frankreich. Dort ereilt U96 jedoch endgültig sein Schicksal, als es von alliierten Bombern im Hafen versenkt wird.
Buchheim schafft es mit seiner prägnanten Art und Weise, den Leser an das Buch zu fesseln. So werden auch alltägliche Abläufe auf einem U-Boot nie langweilig zu lesen. Mit schrecklichen Bildern zeigt er den Horror und den Wahnsinn dieses Krieges auf, wie man an dem Beispiel mit dem Tanker erkennen kann. Auf der anderen Seite hat dieses Buch auch seinen ganz eigenen Humor, der mich das ein ums andere Mal zum Schmunzeln gebracht hat.
Dieses Buch ist sehr für die Leser zu empfehlen, die sich mit dem Seekrieg in der Zeit von 1939-1945 beschäftigen wollen, denen aber reine Sachbücher zu langweilig sind. Mit 634 Seiten in der Taschenbuchversion ist es auch nicht zu lang, zumal es von der ersten bis zur letzten Seite nicht langweilig wird. Dieses Buch wurde von Wolfgang Petersen verfilmt (6 Oscar-Nominierungen) und lief in der 80er Jahren sogar als TV-Serie. Allerdings fand der Film nie die Anerkennung Buchheims, der wiederum kritisiert wurde, dass er die NS-Zeit und gerade die Kriegsmarine in seinem Roman verherrlicht. Ich rate nur, macht euch ein eigenes Bild.