Heiraten ist nicht einfach, selbst für den mächtigen schwarzen Magier Arriman Canker nicht. Und heiraten muss Arriman, so jedenfalls glaubt er, um der Welt einen Erben zu hinterlassen, der seine bösen Werke fortführt. Doch ausgerechnet die schwarzen Hexen seines Heimatortes sind durch die Bank weg hässlich, unangenehm und weitestgehend unfähig. Nur die siebte Hexe ist wunderschön, doch auch sie hat einen Fehler. Sie ist eine weiße Hexe und damit keine passende Braut für einen schwarzen Magier. Doch Belladonna, so der Name der weißen Hexe, hat sich schon unsterblich in Arriman verliebt und versucht auf jede erdenkliche Art, böse zu werden und große schwarze Magie zu wirken. Seltsamerweise scheint dies auch zu klappen, als Belladonna den Jungen Leonardo und seinen Regenwurm Rover aus einem Waisenhaus befreit, in dem der Junge lebt. Doch dann taucht Madame Olympia auf, eine wirklich böse und wirklich schwarze Hexe, und sie lässt keinen Zweifel aufkommen, dass sie sich Arriman unter den Nagel reißen will, egal mit welchen Mitteln.

Eva Ibbotson, geboren in Wien und 1933 nach England emigriert, hat hier ein weiteres Buch geschrieben, dass durch skurrile, fantastische Einfälle überschäumt, dabei aber geradlinig eine spannende und sehr schwarzhumorige Handlung erzählt. Ihre Romanhelden sind bizarre Außenseiter, die durch Dummheit, Eitelkeit, Boshaftigkeit, Verbohrtheit und andere unangenehme Eigenschaften glänzen und nur Leonardo, der Junge, ist ein durchgängig sympathischer Held. Wer Roald Dahl zu grausam findet, ist bei Eva Ibbotson mit Sicherheit nicht gut aufgehoben. Doch dieser Roman hat ein atemberaubendes Tempo, Witz und eine sehr überraschende, aber ab Beginn des Buches vorbereitete Auflösung. Ich kann es nur empfehlen.