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Franz van der Steg ist seit kurzem der neue Dorfschullehrer. Er ist bei der fünften Klasse sehr beliebt, denn er erzählt jeden Tag fünf Minuten vor Schulschluss die spannendsten Abenteuergeschichten. In ihnen erlebt "Franz der Rote" die tollsten Abenteuer. Doch eines Tages werden die Abenteuer Wirklichkeit. Ein Brief, den es nur in seiner Fantasie gibt - "Franz der Rote" erwart ihn in einem seiner Abenteuer - liegt am nächsten Tag in seiner Post und ist an Franz van der Steg, den Lehrer gerichtet. Ihm wird eine Stelle als Privatlehrer im Haus des Grafen Griesenstein angeboten.
Um diesen Graf und noch viel mehr um das Haus, das er mit seinem Neffen, dem zehnjährigen Gert-Jan von Griesenstein, bewohnt, ranken sich die wildesten Gerüchte im Dorf.
Dieses "Treppenhaus" genannte Gebäude hat nicht zwei Räume auf einer Ebene und unzählige Treppen dazwischen. Und was das Wichtigste ist: Es beherbergt einen Schatz.
Diesen Schatz will Gert-Jan, rechtmäßiger Erbe des Schatzes, finden. Doch die "Versiegelte Schrift", die eine Art Schatzkarte darstellt, haben schon viele seiner Vorfahren jahrelang umsonst studiert. Auch sein Onkel will den Schatz finden und augenscheinlich dem Erben Gert-Jan wegnehmen.
Dies zu verhindern haben sich die "Sieben Verschworenen" zur Aufgabe gemacht. Unversehens sieht sich auch Franz van der Steg als einer dieser Sieben wieder, nicht ahnend, wer die anderen Verschwörer sind und was seine Aufgabe in dieser Schatzsuche ist.
Wären nicht die Kinder seiner Schulklasse, Jungfer Rosemarie, Alberto und der Zauberer Thomdidom, Franz liefe Gefahr, dem "gräulichen Grafen" im Kampf um den Schatz zu unterliegen.
1966 erschien "De Zevensprong", in der deutschen Fassung 1973 unter dem Titel "Das Geheimnis des siebten Weges". Die Niederländerin Tonke Dragt, inzwischen weltweit bekannte Bestsellerautorin wundervoller Jugendbücher, hat damit ein Buch vorgelegt, dass immer noch gelesen, gehört und gesehen wird.
Denn die 1983 erstmals ausgestrahlte TV-Serie - im Oktober 2007 ist sie endlich auch auf DVD erhältlich - gehört zu den oft gesendeten, vielen Menschen in lebhafter Erinnerung bleibenden Sternstunden des Fernsehens.
Die bei "Beltz & Gelberg" erschienene Neuauflage des Kinderbuchklassikers erweist sich als sehr seltsame Mischung aus Fantastereien, spannenden Abenteuern und abstrusen Vorgängen. Bis der Leser auseinanderklamüsert hat, wer was will oder nicht will, wer warum mitmacht oder nicht und was eigentlich Ziel der Geschichte ist, ist das Buch fast vorbei.
So urkomisch wie spannend, so locker wie eloquent schildert Tonke Dragt ein Erlebnis, dass gekonnt zwischen Traum und Wirklichkeit pendelt. Immer wieder führt sie den Leser in die Irre, lässt ihn staunen oder lachen, die Stirn runzeln oder den Kopf schütteln.
Selten erweist sich ein Kinderroman als so lesenswert. Selbst Erwachsene können dieses Buch kaum weglegen. Und wer die Fernsehserie vor langer Zeit einmal gesehen hat, freut sich königlich über die verworrene, verschrobene und spannende Geschichte.
"Das Geheimnis des siebten Weges" ist eines der schönsten Bücher von Tonke Dragt. Wer die Niederländerin noch nicht kennt, sollte unbedingt zugreifen. Den Hinweis auf dem Einband des Buches "ab elf Jahre" sollte man allerdings beherzigen, denn einige Passagen des Buches sind wirklich sehr spannend und jüngeren Lesern ist die Geschichte - auch auf Grund ihrer Komplexität - kaum zuzumuten.