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 Das Gespenst von Canterville

Autoren: Oscar Wilde
Sprecher: Thomas Vogt
Verlag: Argon

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Der Amerikaner Otis kauft ein altes Schloss in Schottland. Der Botschafter soll jedoch nicht den vereinbarten Preis zahlen. Das wäre dem Verkäufer, einem alten Landadligen, peinlich, denn ein Gespenst mache das Schloss unsicher und würde die Familie gewiss wieder vertreiben. Otis ist nicht einverstanden, glaubt er doch als moderner Mensch nicht an Gespenster, folglich akzeptiert der nur den vereinbarten höheren Preis!
Doch das Gespenst gibt es wirklich. Es ist ein alter, klappriger und müder Geselle, der nur noch eines will: seine Ruhe haben. Seine größten Erfolge sind lange vergessen und nun ziehen auch noch Menschen in sein Schloss (denn er war vor Jahrhunderten der Schlossherr), die nicht an ihn glauben!
Noch in der ersten Nacht beginnt er in wilder Verkleidung, den Botschafter zu erschrecken - der aber bietet ihm, dem schrecklichsten aller Gespenster, Maschinenöl an, denn seine Ketten würden rasseln und ihm den Schlaf rauben! Ihm, dem tödlichsten und berühmtesten aller Gespenster Schottlands. Welche Beleidigung.
Mit immer schrecklicheren Verkleidungen versucht er die ganze Familie zu vertreiben, doch es kommt noch schlimmer: Er wird nicht nur ignoriert oder für vertrottelt gehalten, nein, er wird offen von den nichtsnutzigen Otis-Zwillingen angegriffen und verhöhnt. Dazu kommt in seiner Verzweiflung, dass ein Blutfleck im Wohnzimmer vor dem Kamin (welcher der Sage nach von seiner Frau stammt, die er dort in einem Anfall von rasender Eifersucht erstochen hatte) durch Fleckentferner entfernt wird und er immer neue Farben und Lacke auftreiben muss, um den Fleck in der Nacht wieder entstehen zu lassen (er stiehlt schließlich Farbe aus dem Tuschekasten der Otis-Tochter Virginia, was von ihr nicht unbemerkt bleibt).
Verzweifelt zieht er sich in seine Kammer zurück und weint vor lauter Kummer über sein Schicksal.

Im ersten Moment stockt der Zuhörer: Die Sprache dieses Hörbuches ist gestelzt und wirkt altmodisch - doch dann setzt sich die Stimmung durch, die erzeugt wird: gruselig und düster. Man wagt kaum mehr zu atmen, geschweige denn, dieses Hörbuch zu unterbrechen!

Mit wundervoller, tiefer Stimme erzählt Thomas Vogt die fast unverändert aus dem Buch übertragene Geschichte des traurigen Gespenstes. Brillant die Intonation der Stimmungsschwankungen des Gespenstes, perfekt seine Überleitungen. Treffsicher seine Pausen und Akzentuierungen. Ein Hörbuch, das Spaß macht - trotz des düsteren Grundtones -, und für Fans von Oscar Wilde oder von gruseligen Hörbüchern allgemein ein absolutes Muss!

Stefan Erlemann



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. Januar 2005 | ISBN: 9783870247447 | Laufzeit: 80 Minuten | Originaltitel: The Canterville Ghost | Preis: 5 Euro | Sprache: Deutsch

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