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Aus der Bibliothek der Universität Princeton wurden nach einem sorgfältig ausgearbeiteten Plan mehrere handgeschriebene Manuskripte des Autors F. Scott Fitzgerald gestohlen. Einige der Beteiligten sind rasch gefasst, doch weitere Bandenmitglieder und vor allem die kostbaren Originale bleiben verschwunden.
Im Visier des FBI befindet sich der wohlhabende Buchhändler Bruce Kable. Um ihn auszuspionieren, heuert die Bundespolizei eine junge und talentierte Autorin mit akuten finanziellen Problemen an. Sie soll in den Kreis von lose mit Kable befreundeten Autoren vordringen, die in der kleinen Stadt in Florida leben, in der sich auch Kables Buchhandlung und Lebensmittelpunkt befinden.
Zunächst lässt sich alles recht gut an, doch dann entwickelt dich das Ganze anders, als es das FBI vorgesehen hat.
Mercer Mann steckt in der Klemme. Die vor wenigen Jahren gefeierte Jungautorin hat eine Schreibblockade, und ihr Zeitvertrag an der Uni wird nicht verlängert. Als ihr ein eigenartiges, mit dem FBI zusammenarbeitendes Unternehmen einen hochdotierten Job anbietet, kann sie nicht ablehnen.
Sie soll herausfinden, ob die aus der Bibliothek der Universität Princeton spektakulär entwendeten Fitzgerald-Originalmanuskripte tatsächlich im Besitz eines zwielichtigen Buchhändlers sind, der in dem Ort lebt, in dem sie oft die Ferien bei ihrer Großmutter verbrachte. Insofern kann Mercer so tun, als ob sie ihre Schreibblockade in dem malerischen Städtchen in Florida loswerden möchte. Es fällt ihr erwartungsgemäß nicht schwer, Kontakte zu den anderen Autoren vor Ort zu knüpfen – und zum Buchhändler Bruce Kable.
Kable aber kommt Mercers Ankunft offensichtlich ganz gelegen.
Am Anfang der Geschichte steht der raffiniert eingefädelte Raub der Manuskripte. Diese tauchen nicht wieder auf, obwohl einige der Einbrecher und Hintermänner bald ins Netz der Fahnder gegangen sind. Dann betritt Mercer die Bühne des Hörbuchs, abgebrannt und einigermaßen perspektivlos. Eine geheimnisvolle Fremde macht ihr ein Angebot, das Mercer schließlich nicht ausschlagen kann.
Bis hier herrscht Spannung. Mittlerweile hat der Hörer im Übrigen auch Bruce Kables nicht ganz einfachen Werdegang als Buchhändler kennengelernt. Nachdem Mercer vor Ort eingetroffen ist und sich mit einigen der Autoren und dann auch Kable bekannt gemacht hat, verläuft die Handlung allerdings in ziemlich ruhigen Bahnen. Was als Krimi begann, wird zu einer ganz gemütlichen Story mit einigen skurrilen Charakteren. Hörer dürfen mutmaßen, dass die gegenüber der Printausgabe vorgenommenen Kürzungen dem Roman gutgetan haben.
Dieser Teil der Geschichte lebt von den originellen, sauber ausgearbeiteten Charakteren und vom Sprecher Charles Brauer, der sich bestens in die Figuren und die Handlung, ob fesselnd oder gemütlich, einfindet. Einen einigermaßen packenden Showdown gibt es dann doch noch.
Insgesamt also nicht gerade ein klassischer Thriller oder "Whodunit", aber eine raffinierte Story mit skurrilen Persönlichkeiten und recht hohem Unterhaltungswert, die zu hören Spaß macht, wenn der Hörer keine falschen Erwartungen mitbringt. Vor allem der humorvolle Blick auf den Literaturbetrieb hat seinen Reiz.
Reinhören ist hier möglich.
Die beiden MP3-CDs befinden sich in einer attraktiv aufgemachten Karton-Klapphülle mit Steckfächern.