Kleine Glasperlen wurden schon in vielen Kulturen dazu verwendet, um Gegenstände aufzuwerten. Mit ihnen lassen sich Kleidungsstücke und Decken verzieren, genauso wie man daraus wunderschönen Schmuck herstellen kann. Und auch die Schmuckherstellung allein bietet eine große Zahl an unterschiedlichen Techniken. Wer sich dabei nicht recht entscheiden kann, nimmt sich am besten "Das Perlenkochbuch" vor, eine Sammlung wunderbarer Ideen für einzigartigen Schmuck.

Wer sich etwa in der Perlenwelt auskennt, ist sicher schon auf Sabine Lipperts Internetseite gestoßen, auf der sie Anleitungen anbietet, oder ihren Blog, auf dem sie zeigt, welch herrliche Schmuckstücke sich herstellen lassen. In ihrem Buch gibt sie nun dem Leser die Möglichkeit, es ihr gleich zu tun und selbst eigenen Schmuck zu schaffen. Der Titel Kochbuch ist nämlich ganz bewusst gewählt. Je nach Lust und Laune kann man die einzelnen Bastelrezepte nacharbeiten, daran herumtüfteln und die Zutaten mit denen anderer Schmuckstücke vertauschen. Dadurch erhält man ein sehr großes kreatives Potential für eigene Entwürfe.

Jedes einzelne Schmuckstück erhält den Namen eines Gerichts. So gibt es Blauperl-Kaltspeise, Grünkernsalat, Rosa Linse oder Zuckerperlen auf Caramelcreme. So unterschiedlich wie die Namen sind auch die Schmuckstücke selbst. Das Fliesenarmband zum Beispiel eignet sich als Begleiter zur Abendgarderobe, während das blaue Armband sich für den täglichen Gebrauch eignet. Mal sind die Farben kühl und streng, mal bunt gemischt und an anderer Stelle wieder in warmen Tönen vereint. So findet sich hier für jeden Geschmack das passende Stück.

"Das Perlenkochbuch" ist ein Anleitungsbuch, das dem Leser zeigt, auf welch einfache Weise man mit Hilfe von Einzelelementen unterschiedliche Schmuckstücke gestalten kann. Denn egal ob es sich hier um ein Armband, eine Kette oder einen Anhänger handelt, alle entstehen sie aus gleich geformten geometrischen Gebilden, die zusammengefädelt werden. Hierbei macht das Schmuckstück schon manches Mal eine extreme optische Verwandlung durch, wenn sich lediglich die Art der Verbindung der Elemente ändert. Dies zeigt Sabine Lippert deutlich, wenn sie diese Technik bei den einzelnen Schmuckstücken anwendet. Und wenn man genug Fingerspitzengefühl besitzt, funktioniert auch das dreidimensionale Zusammenfügen zu Tetraedern und Würfeln. Beispiele dazu gibt es genug im Buch.

Passend zum kulinarischen Titel wurden auch die geperlten Kostbarkeiten in Szene gesetzt. In Verbindung mit Essbesteck oder Schöpflöffeln funkeln sie vor dieser schlichten Kulisse umso schöner. Zum Nacharbeiten der Stücke enthält das Buch zu jedem Mustervorschlag ausführliche Anleitungen und deutliche Abbildungen mit einer klar gezeigten Fadenführung. Hierbei wird immer von der Mitte in Runden nach außen gefädelt, bis das Quadrat oder Dreieck die korrekte Größe besitzt. Highlights werden durch eingefügte Miniperlen, Farbakzente oder Glasschliff- und Tropfenperlen gesetzt. Farben und Perlen können auch jederzeit nach eigenem Geschmack geändert werden. Doch auch wenn man lediglich mit den hier enthaltenen Grundelementen herumexperimentiert, kann man viele unterschiedliche Werke gestalten.

Um von diesem Buch zu profitieren, sollte der Leser jedoch schon einige Grundkenntnisse gesammelt haben. Wenn man generell weiß, wie man fädelt, Verschlüsse annäht und ein wenig Experimentierfreude mitbringt, erhält man mit "Das Perlenkochbuch" einen wunderbaren Grundschatz an Schmuckelementen, die sich ganz nach Lust und Laune kombinieren lassen. Schön ist auch, dass man durch die Anregungen der Autorin zu ganz eigenen Experimenten angespornt wird. Für alle, die sich mit der Perlensucht angesteckt haben, bietet dieses Buch herrlich kreative neue Ideen.