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Das "Vampirjäger-Handbuch" beginnt mit einem Vorwort über die entscheidende Frage, ob es die finsteren Blutsauger tatsächlich gibt. Anschließend gliedert sich das Nachschlagewerk in fünf große Kapitel.
Kapitel eins, "Was ist ein Vampir", befasst sich mit der grundlegenden Definition des Untoten und seit wann Vampire eigentlich in der menschlichen Zivilisation bekannt sind.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Identifizieren der Untoten. Hier geht es vor allem darum, wie man überhaupt zum Vampir wird und welche Geschöpfe einem bei der Jagd nach ihnen noch begegnen können. Werwölfe, Zombies und Hexen werden ebenso beschrieben, wie Fledermäuse und tierische Gestalten, in denen die Blutsauger in Erscheinung treten können.
Im dritten Kapitel erfährt der Leser "Wie man Vampire findet". Neben der Lokalisierung der Untoten, wird auch beschrieben, wie man sich vor den Blutsaugern schützt und an welchen Orten man vorzugsweise auf die Geschöpfe der Nacht trifft.
In Kapitel 4 wird alles Wichtige zur "Vampirprävention" vermittelt. Zentrale Frage hierbei ist: Was kann ich tun, damit gar nicht erst ein Vampir entsteht? Spezielle Arten des Begräbnisses werden ebenso thematisiert, wie Verbrennung, Verstümmelung, Fesselung, sowie Pflanzen, Kräuter und besondere Grabbeigaben.
Das fünfte Kapitel schließlich beschäftigt sich mit der Beseitigung von Vampiren. Der Leser und potentielle Vampirjäger erfährt, welches Werkzeug er benötigt, welche Waffen wirksam sind und was er für den bewaffneten und unbewaffneten Kampf gegen die Vampire wissen muss.
Im Anhang werden "Typische Aufenthaltsorte" der Blutsauger vorgestellt. Dazu gehören der Friedhof von Highgate in London, die Stadt New Orleans, das Dorf Santorin, der Landstrich Transsylvanien im heutigen Rumänien, sowie das englische Küstenstädtchen Whitby. Weiterführende Literatur, Adressen von Vampirgesellschaften, Weblinks und Zeitschriftentitel findet man hier ebenfalls.
Vampire sind modern und so prominent wie selten. So verwundert es kaum, dass jeder Verlag, der eine entsprechende Leserschaft bedient, mit einem Handbuch für Vampirjäger glänzt. Auch der PAN-Verlag möchte mit einer derartigen Veröffentlichung ein breites Publikum erreichen und bietet dem Käufer ein populärwissenschaftliches Sachbuch mit pseudoauthentischer Aufmachung an. Dem Leser wird suggeriert, ein wiederentdecktes Kompendium aus dem vorletzten Jahrhundert in Händen zu halten, was mit allerlei optischen Gimmicks, wie Blutflecken auf den vergilbten Seiten, unterstützt wird. Der Herausgeber Craig Glenday hat die einzelnen Kapitel mit handschriftlichen Notizen bereichert und modernisiert. Das Ergebnis ist ein schmuckes Bändchen, das sich ideal als Geschenk eignet und vor allen Dingen interessierte Jugendliche begeistern dürfte.
Angesprochen fühlen dürften sich hingegen in erster Linie Laien, denn wer bereits einige Sachbücher über Vampire und Untote gelesen hat, wird nur wenige Neuigkeiten auf den 160 Seiten entdecken. So schmal das Büchlein aber auch sein mag, so informativ ist es auch. Der Autor bringt die Fakten präzise auf den Punkt und verschafft dem Leser auf wenigen Seiten, unterstützt von sehr gutem Bildmaterial, einen hervorragenden Überblick über das Wirken der Blutsauger. Hier stechen vor allem die schwarzumrandeten Kästen hervor, die in unregelmäßigen Abständen auftauchen und beispielsweise über das Leben der Blutgräfin Erzsébet Bathory oder die Stadien der Verwesung informieren. Das Buch tut sich vor allem durch die Abschnitte über den unbewaffneten und bewaffneten Kampf gegen Vampire hervor, in dem der Leser eine kostenlose Nachhilfe in Punkto Selbstverteidigung erhält, auch wenn er tunlichst vermeiden sollte, den bewaffneten Kampf zu Hause an Freunden und Bekannten zu üben. Stören tun eigentlich nur die Randnotizen in scher lesbarer Schreibschrift, die den Eindruck erwecken sollen, der Finder des Buches habe diese nachträglich eingefügt. Gerade bei der neueren Vampirliteratur und den Anmerkungen zu den Vampirgesellschaften und Weblinks ist es häufig schwierig diese zu lesen. Hier wurde ein wenig über das Ziel hinausgeschossen. Nichtsdestotrotz muss die liebevoll gestaltete Aufmachung lobend erwähnt werden. Die Macher haben sich sichtlich Mühe mit diesem kleinen Nachschlagewerk für künftige Vampirjäger gemacht und die Fakten als solche wurden wirklich gewissenhaft recherchiert und halten jeglicher Überprüfung stand.
Fazit:
Das Vampirjäger-Handbuch bietet eine kurze, bündige Übersicht der Thematik in leicht verspielter Aufmachung. Leicht verständlich und informativ ist der Band der optimale Geschenktipp, vor allem für Genre-Neulinge und Jugendliche.
Ein Special zum Buch mit einer Leseprobe gibt es auf der Website des Pan-Verlags.