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Lebensmittel – welch schnödes Wort für den, der Essen nicht nur mit Energieaufnahme und Überleben verbindet, sondern mit Genuss, mit unendlich vielen Geschmacksrichtungen, mit feinen Aromen. Gutes Essen erkennen und würdigen zu können, ist auch ein Lernprozess; das gilt für verarbeitete Lebensmittel ebenso wie für frische. Jedes Gericht steht und fällt mit der Qualität der verwendeten Produkte. Allerdings ist, gerade für den Küchenneuling, gute Qualität nicht immer leicht zu erkennen. Und auch die Vielzahl der Produkte ist nicht immer leicht zu überschauen. Hier hilft "Das große Buch der Lebensmittel", das eine Vielzahl verschiedener Lebensmittel in zehn Kapiteln vorstellt:
- Fisch und Meeresfrüchte
- Fleisch
- Gemüse
- Kräuter
- Nüsse, Kerne und Samen
- Gewürze
- Eier, Milch und Käse
- Obst
- Getreide, Reis und Nudeln
- Öle, Essige und Aromen
Die einzelnen Kapitel bestehen aus Unterkapiteln, zum Beispiel Kohl & Blattgemüse, Wurzel- & Knollengemüse, Kartoffeln, Schoten & Speisepilze sowie Meeresgemüse im Kapitel "Gemüse". Jedes Kapitel beginnt mit allgemeinen Informationen und orientiert sich dabei immer an den gleichen Punkten: Qualität erkennen, aufbewahren, vorbereiten, garen und haltbar machen.
Ein Buch mit dem Titel "Das große Buch der Lebensmittel" weckt hohe Erwartungen – zu hohe? Auch wenn der Buchrücken "die ganze faszinierende Welt der Lebensmittel" verspricht, weiß jeder Leser, dass kein Buch allumfassend sein und wirklich sämtliche Lebensmittel versammeln kann. So wird der Leser beispielsweise nichts zum Entrecôte-Steak in diesem Buch finden. Das Kobe-Rind wird wie das Angus, Charolais, Limousin und Schottische Hochlandrind erwähnt, aber keines wird im Register aufgeführt – vielleicht weil eine Rinderrasse im eigentlichen Sinne kein Lebensmittel darstellt. Dafür erfährt der Leser, um beim Beispiel Rindfleisch zu bleiben, welche Teilstücke des Rindes welche Fleischarten liefern, also welche Fleischstücke aus dem Vorderviertel, dem Hinterviertel, der Brust und den Rippen sowie der Keule gewonnen werden. Eine Gartabelle zeigt sehr übersichtlich, ob die entsprechenden Teilstücke zum Grillen, Braten in der Pfanne, Braten im Ofen oder zum Schmoren und Kochen geeignet sind. Es werden einige wenige Informationen zum im Handel angebotenen Rindfleisch, zum Aufbewahren und Zubereiten genannt. Außerdem werden einige Gemüsearten und Kräuter, die zu Rindfleisch passen, sowie Rezept-Klassiker aufgelistet. Zwei Rezepte – eines für Châteaubriand mit Sauce Béarnaise und eines für Ragù alla Bolognese – werden anschließend noch detailliert beschrieben. Damit hat das Thema "Rindfleisch" vier Seiten des Buches gefüllt, wobei den meisten Platz auf diesen vier Seiten die Fotos vom Fleisch einnehmen.
Die wirklich durchweg tollen Fotos sind der Reiz des Buches und bilden den Schwerpunkt. Die Informationen zu den einzelnen Lebensmittel sind eher mager und grundlegend; damit ist "Das große Buch der Lebensmittel" eher ein Nachschlagewerk für Kücheneinsteiger und weniger eines für Profis oder erfahrene Laien. Doch auch diese werden sicher das ein oder andere Produkt finden, das sie bisher noch nicht kannten und das auszuprobieren sich lohnt. Gut, dass sie dann wissen, worauf sie beim Kauf achten müssen, wie sie das Produkt aufbewahren und zubereiten können.
Eine Leseprobe gibt es hier auf der Verlags-Website.