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Beschäftigt man sich persönlich ein wenig mit Umweltschutz und nachhaltiger Lebensweise, kommt oft der Wunsch auf, einen eigenen Hof zu gründen, in dem man alles Notwendige anbauen kann. Vollkommen autark zu leben ist allerdings fast nicht möglich, will man den eigenen Lebensstandard halten. Doch es gibt genug Möglichkeiten, wie man wieder in der Natur und mit der Natur leben kann, egal ob man nun ein Haus besitzt oder eine kleine Wohnung in der Stadt. Wie das geht, steht in "Das große Buch der Selbstversorgung".
Die beiden Autoren wohnen in einem kleinen Hof in Cornwall. Hier haben sie bewiesen, dass es möglich ist, zu einer ruhigen und naturnahen Lebensweise zu finden. Ihre Erfahrungen und Tipps sind in diesem Ratgeber versammelt. Zuerst einmal wird gefragt, wie die Möglichkeiten des Lesers aussehen und beispielhaft erklärt, was man auf dem Land oder in der Stadt ändern kann. Danach kommen dann die konkreteren Hinweise. Den Beginn machen die Informationen zum Energiesparen und den verschiedenen Arten, wie man Abfall vermeiden und verwerten kann.
Der größte Teil jedoch beschäftigt sich mit den Lebensmitteln. Verschiedene Anbaumöglichkeiten wie Gewächshaus oder hydroponische Systeme werden vorgestellt. Ebenso gibt es eine ausführliche Auflistung der wichtigsten Gemüse- und Obstsorten sowie derer Ansprüche. Auch auf die Nutztierhaltung wird tiefer eingegangen. Die weiteren Seiten beschäftigen sich dann mit der Verwertung der Lebensmittel, der Lagerung, Konservierung und der Veredelung. Denn selbst geräuchertes Fleisch oder eingemachtes Chutney schmecken richtig gut. Zu guter Letzt finden sich noch Hinweise für die Nutzung von Heilkräutern und natürlichen Putzmitteln.
"Das große Buch der Selbstversorgung" gibt dem Leser zahlreiche Informationen an die Hand, wie er selbst so autark und naturverbunden wie möglich leben kann. Dabei bieten die Autoren aber stets nur Hinweise und überlassen es dem Leser, wie weit er dieses Experiment fortführen mag. Bevor jedoch große Änderungen begonnen werden, gilt es, Bestandsaufnahme zu machen, inwieweit man schon mit den jetzigen Gegebenheiten Strom und Abfall sparen kann. Hierbei erfährt man auch, welche Haustypen für eine naturverbundene Lebensweise am besten geeignet sind. Weiter geht es dann mit der eigenen Stromerzeugung. Wasser, Wind und Sonne bieten viele Möglichkeiten, Strom zu nutzen, und sei es nur für einen kleinen Teil des Bedarfs.
Nun fängt dann der Hauptteil des Buches an, die Landwirtschaft. Ausführlich wird berichtet, welche Anbaumethoden sich für welche Zwecke eignen und wo deren positiven und negativen Seiten liegen. Was dort angebaut werden soll, kann der Leser dank der ausführlichen Liste von Nutzpflanzen leicht nach seinen eigenen Bedürfnissen abschätzen. Auch Nutztiere wie Hühner, Enten oder Bienen sind Lieferanten für Lebensmittel und erhalten ein eigenes Kapitel. Und wenn es darum geht, wie die eigenen Erzeugnisse verwertet werden, sucht man sich Hilfe im Abschnitt über das traditionelle Küchenwissen. Selbst gemachter Käse, Chutneys und getrocknetes Obst aus eigener Herstellung schmecken vorzüglich und die Zubereitung ist gar nicht schwer. Und aus dem Kapitel mit der Naturapotheke kann sich der Leser viele Tipps holen, die er so noch nicht gehört hat.
In diesem Buch wird in ausführlichen Worten und vielen erklärenden Bildfolgen gezeigt, wie ein Leben als Selbstversorger aussehen kann. Hierbei wird stets auf einen realistischen Ton geachtet, denn man muss kein Gesellschaftsaussteiger werden, nur weil man eigene Tomaten pflanzt. Da das Thema sehr umfassend und vielfältig ist, können alle Themen lediglich angeschnitten werden. Für detaillierte Informationen muss der Leser sich zusätzlichen Lesestoff besorgen. Den Autoren gelingt es jedoch die Vielfalt der Selbstversorgung und deren Möglichkeiten sowie Grenzen gut aufzuzeigen. So kann man sich einen wunderbaren Überblick verschaffen.
Ein gutes Grundlagenbuch für alle Leser, die davon träumen, eigene Lebensmittel anzubauen und selbst Strom zu erzeugen.