Namensetymologien sind etwas wirklich spannendes. Da kommt man auf die verschiedensten Sprachen, aus denen Namen kommen, da gibt es verborgene Bedeutungen, von denen man noch nichts gehört hat. Im Marixverlag gibt es jetzt ein Namenlexikon, das auf diese Art zur Lektüre einlädt.

Nach einer kurzen Einleitung gibt es 210 Seiten Lexikon, dann noch ein paar Seiten, auf denen Titel hergeleitet werden. Es handelt sich allerdings nicht um ein Lexikon, in denen die ganz normalen Rufnamen oder verschiedene deutsche Familiennamen aufgezählt und etymologisiert werden, es geht um prominente Namen, oder um das, was Dietmar Urmes für prominente Namen hält. Jede Menge bekannte, aber auch ziemlich unbekannte Namen der Geschichte und Zeitgeschichte tauchen da auf, gerne Schriftsteller und Schauspieler, aber auch Maler und viele Politiker, viele historische Figuren und auch einige biblische.
Meist werden nur die Nachnamen aufgeklärt, es sei denn, es geht um historische und biblische Namen, die gar keinen Nachnamen haben. Allerdings sind die Etymologien so kurz als möglich gehalten, die kurzen Abschnitte über die Person sind meist länger als die Wortherleitung.
Es geht also nie wirklich in die Tiefe, und da ist das mehr an Namen wirklich weniger. Das Lexikon wirkt auch willkürlich, manche Namen, die man erwartet, gibt es nicht, andere, besonders so ziemlich alle Nazigrößen, will man eigentlich auch gar nicht wissen. So kommt denn auch kein für irgendwas wirklich nützliches Lexikon bei den Recherchen von Dietmar Urmes heraus, sondern eher ein Band unnützen Wissens, nur halt ohne den Charme, den solche Werke zum Beispiel von Ben Schott haben.

Ein Buch, das nett aussieht im Regal, aber keines, das jemand dringend braucht. Es wäre doch viel interessanter, die Namen der Nachbarn herleiten zu können, als den von Kirk Douglas oder Alkibiades. Nutzlose Bücher müssen eigentlich schöner sein.