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"Das kleine Wohlfühlbuch für Paare" ist eine ungekürzte Lesung des gleichnamigen Ratgebers von Jennifer Louden.
Eine Beziehung ist ein immer andauernder Prozess, ständig im Wandel und jederzeit anfällig für Stress, Missverständnisse und den (tödlichen) Alltag. Jennifer Louden möchte dem Hörer hilfreiche Tipps und Verhaltensweisen für den Mann und die Frau mit auf ihren gemeinsamen Weg geben. Wie kommt man sich einander wieder etwas näher und wie lernt man den anderen besser kennen? Insbesondere geht es darum, wie sich Mann und Frau miteinander harmonisch arrangieren können.
Knapp achtzig Minuten Spielzeit in dreißig Kapiteln sollen das eingerostete Verhältnis zwischen den Partnern wieder in Schwung bringen. Dazu gibt es eine Menge von kleineren "Paarspielen". Vollendete Tipps gibt es leider nur selten. Dafür aber viele Satzanfänge und Fragen, die man selbst klären oder vervollständigen soll. Dazu zählen unter anderem: "Ich brauche ...",
"Schon als Kind haben ich mich danach gesehnt ...", "Um deine Zuwendung annehmen zu können, brauche ich ...". Viele dieser Fragen wirken gerade auf das männliche Geschlecht verwirrend und schlicht überflüssig. Das hat nicht viel mit Wohlfühlen zu tun, oder aber die Erwartungshaltung von Männern ist bei diesem Begriff einfach komplett anders geprägt!
"Macht Liebe unter freiem Himmel", das ist natürlich ein ganz toller Rat, allerdings ist dies, wie viele der angebotenen Ratschläge, einfach ein merkwürdiger Tipp und passt nicht in den Kontext des "sprechenden Buches". Insgesamt verfliegt die Aufmerksamkeit des Hörers recht schnell, da die Ratschläge zu schnell hintereinander aufgezählt werden. Diese verpuffen somit bevor man sich überhaupt darüber seine Gedanken machen kann. Vielleicht liegt dies auch einfach am Format, aber gleichzeitig schreiben, denken und zuhören dürften selbst die wenigsten Frauen schaffen.
"Wie soll sich der Besucher fühlen?" oder "Stellt eine Schale Obst auf den Nachttisch" bringen nicht wirklich etwas für das Wohlfühlen innerhalb einer Beziehung. Generell sind einige "Ratschläge" jenseits von Gut und Böse und absolut realitätsfern.
Die beiden Sprecher Nadja Schulz-Berlinghoff und Joachim Schönfeld lesen ihre Texte zwar sauber herunter, allerdings geht dies durch die Menge an sinnlosen Tipps einfach unter. Natürlich sind nicht immer alle Ratschläge für jedes Paar zutreffend, aber die wenigsten Tipps aus dieser Sammlung sind überhaupt für jemanden angemessen. Positiv fällt auf, dass zwei verschiedene Sprecher eingesetzt werden, um zumindest der Monotonie entgegen zu wirken.
Fazit:
"Was würde geschehen wenn ..." man dieses Hörbuch nicht gehört hätte? Man hätte nicht viel verpasst. Außer achtzig langen Minuten, die man mit viel Umherspringen in den Kapiteln noch mehrmalig verlängern muss, da die Informationen zum "Mitmachen" einfach viel zu schnell an den Hörer gegeben werden. Insgesamt hat man hier eine lange Spielzeit, viele merkwürdige Ansätze und wenig Konstruktives. Eins hat man nach diesem Hörbuch jedoch definitiv gelernt: "Frag dich: Brauche ich das wirklich?"