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 Dawn of the Dead

Regisseure: Zack Snyder
Schauspieler: Sarah Polley, Ving Rhames
Verlag: Universal Pictures

Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Als Ana eines Morgens aufwacht, findet sie die Welt um sich herum auf den Kopf gestellt. Rings um sie herum verwandeln sich Menschen auf einmal in untote Kannibalen, die über die Lebenden herfallen und sie in ihresgleichen verwandeln. Das blanke Chaos überzieht die gesamte USA, und jeder denkt nur an Flucht und das eigene Überleben.
Zusammen mit ein paar anderen Flüchtenden gelangt Ana in das große Einkaufszentrum ihrer Stadt, das von den Untoten noch nicht eingenommen wurde und Zuflucht bietet.
Die Überlebenden wägen sich sicher vor der Untoten Bedrohung - doch die Horden, die sich vor dem Einkaufszentrum anfinden, werden immer und immer größer ...


2004 war das Jahr der Horrorfilm-Remakes - ein Trend, der sich auch momentan noch in den Kinos fortsetzt. Bereits die Neuauflage vom "Texas Chainsaw Massacre" hatte als durchaus brauchbarer Schocker überzeugen und sogar, denn das schaffen nicht mehr viele Filme, schocken können. Mit "Dawn of the Dead" ist es ähnlich. Auch hier stammt das gleichnamige Vorbild aus den späten 70ern, sogar vom Begründer des modernen Zombiefilms, George A. Romero.

Bereits im Jahr davor gab es einen recht erfolgreichen, modernen Zombiefilm apokalyptischen Ausmaßes namens "28 Days later". Während dort der Film erst nach der eigentlichen Apokalypse durch die Zombies begann, kann man diesen äußerst raschen Vorgang in "Dawn of the Dead" live miterleben. In der Praxis hat beides seine Vorzüge. "28 Days later" wirkt sehr atmosphärisch, beängstigend und stellt die eher realistische Variante der Zombie-Thematik dar, da es eine Ursache für die sich ausbreitende Zombie-Seuche gibt. "Dawn of the Dead" beginnt dagegen mit einem heftigen Schlag ins Gesicht, einer intensiven, anfänglichen Talfahrt: Vom Alltag in die Postapokalypse in nur fünfzehn Minuten! Die Eingangssequenz ist von daher schockierend, schnell, spannend und Furcht erregend zugleich. Wer möchte schon morgens aus seiner Haustür treten und seine Nachbarn in blutdurstige Zombies verwandelt sehen? Ein furioser Auftakt.

Nach diesem fulminanten Intro dreht der Film in Sachen Tempo allerdings erst mal ordentlich herunter, ohne dabei ein gewisses Spannungsminimum zu unterschreiten.
Erfreulich ist, dass "Dawn of the Dead" keine durchgängige Zombiemetzelorgie ist, wie man sie vielleicht erwarten würde, sondern sich auch viel Zeit für seine Charaktere lässt. Wo jeder andere Horrorfilm scheitert, kann "Dawn of the Dead" auf der menschlichen Ebene durchaus überzeugen. Natürlich hätten die Konflikte zwischen den einzelnen Figuren noch besser herausgearbeitet werden können und ist das Verhalten der Menschen nicht immer nachvollziehbar, funktioniert aber auf der emotionalen und originellen Ebene ganz gut - Stichwort "Zombiesportschießen". Teilweise lässt sich der Film ein kleines bisschen zuviel Zeit, hat aber dennoch kaum Leerlauf. Letztendlich kommt es dann ja doch immer mal wieder zum großen Zombieschlachten, das ohne jeden Sinn für Kompromisse und mit ordentlich makabrem Humor inszeniert ist, schnell geschnitten, mit verwackelten Bildern und von daher entsprechend intensiv. Schön zu sehen, dass es noch wirklich gut funktionierende, spannende Horror-Schocker gibt. Die Gewaltdarstellung eines solchen Films sollte den Zuschauer jedoch nicht weiter überraschen. Kopfschussästhetik und in ihrer Überflüssigkeit herrlich bösartige Splatterszenen sorgen bei den Fans des Genres dann aber auch für eine Mordsgaudi - im wahrsten Sinne des Wortes.

Das Original war noch ein offen sozialkritischer Film. Davon ist im Remake nicht mehr ganz so viel zu merken, abgesehen von einigen Szenen, Aussagen und der grundlegenden Zombiethematik natürlich. Kannibalistische, gedankenlose, tierhafte Menschen, die normale Mitbürger zu ihresgleichen machen, sind an sich schon höchst allegorisch, vor allem, wenn sie wie in "Dawn of the Dead" scheinbar ohne Grund mutieren. Die einzige Möglichkeit einer Erklärung, die gegeben wird, ist dieselbe wie die der Vorlage: "Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kommen die Toten auf die Erde zurück!"
Und wenn zusätzlich angemerkt wird, dass sich diese Zombies angeblich aus Instinkt an einem Ort des Konsums sammeln, weht der Wind eines kritischen Originals von ’78 schon sehr deutlich. Heutzutage ist das freilich nicht mehr ganz aktuell und auch nicht primäre Intention von "Dawn of the Dead" anno 2004. Dafür gibt es harte Splatter-Action mit viel apokalyptischer Atmosphäre. Und das ist absolut gute Unterhaltung!

Fazit:
Harter, atmosphärischer und ungemein effektvoller Splatter-Schocker.


Extras:
Erfreulicherweise gibt es den Film in einer "Director’s Cut"-Fassung auf DVD, die den Film um neun Minuten deftigen Splatter und gute Szenen zwischen den Figuren erweitert.
Bild und Ton sind dabei insgesamt gut, letzterer könnte aber ein bisschen wuchtiger aus den Boxen dröhnen.
Dafür sind die Extras äußerst nett. Es gibt sowohl makabre Making-Of-Features zu den Splattereffekten, als auch fiktive Dokumentationen über das Ausbreiten der Zombie-Seuche und sogar ein Videotagebuch des Waffenhändlers Andy aus dem Film - Sehr schick.
Der Audiokommentar von Regisseur Zack Snyder ist zwar nicht sehr informationslastig, bietet aber dennoch einige nette Anekdoten aus der Produktion.

Julius Kündiger



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Oktober 2004 | FSK: 18 | ISBN: B000BYKA1O | Laufzeit: 100 Minuten | Originaltitel: Dawn of the Dead | Preis: 20 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch, Englisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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