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Immer mehr US-Soldaten werden in den Nahen Osten abkommandiert, irgendwann sind auch die Reservisten dran. Zu denen gehören auch Larry, Bill und Everett – drei Trottel vor dem Herrn. Ob sie wollen oder nicht, sie werden eingezogen und ehe sie sich versehen, sitzen sie in einem Transportflugzeug Richtung Irak.
Der Zufall ist den Iraki – und den dortigen Streitkräften – aber wohlgesonnen: Zusammen mit einem Jeep, in dem sie es sich für ein Nickerchen gemütlich gemacht haben, purzeln die drei aus dem Flugzeug und wachen mitten in einer staubtrockenen und heißen Wüste auf. Da die drei keine Ahnung haben, wie es im Irak aussieht, wähnen sie sich dort und machen sich auf die Suche nach den gemeinen islamistischen Terroristen, die den US-Streitkräften das Leben schwer machen. Und auch als sie in ein Dorf kommen, in dem die Männer Sombreros und die Frauen mexikanische Trachten tragen und eine Marienstatue das Dorf beschützt, kommt ihnen erst nicht in den Sinn, dass sie keineswegs in Bagdad eingetroffen sind.
Als dann eine Bandidos-Bande das Dorf angreift, scheinen sie ihre Terroristen gefunden zu haben und stehen den Bewohnern im Kampf gegen die Ausbeuter bei. Aber nicht nur die Outlaws rund um Chef Carlos Santana machen den drei Möchtegern-GIs das Leben schwer: Der herrschsüchtige Sergeant Kilgore ist ebenfalls in Mexiko gelandet ...
Die Story ist reichlich naiv, aber mit einer erfrischenden Unbekümmertheit erzählt. Die Geduld des Zuschauers mit den drei begriffsstutzigen Hauptfiguren wird von dem Augenblick an, da sie im mexikanischen Dorf eintreffen, arg auf die Probe gestellt – so dumm kann niemand sein. Hier wird ausgiebig die US-amerikanische Unwissenheit über das Feindesland Irak durch den Kakao gezogen. Zum Glück sind die Drehbuchautoren nicht inkompetent und lassen Bill, Larry und Everett bald erkennen, wo sie sich befinden. Und ab da wird eine nette kleine amüsante Mischung aus „Die glorreichen Sieben“ und dem im Titel karikierten Film „Delta Force“ mit Chuck Norris erzählt. Ansonsten hat „Delta Farce“ aus dem Jahr 2007 aber kaum etwas mit dem Actionfilm von 1986 zu tun.
Der Humor dieser Komödie, die auch einige andere Kriegsfilme auf die Schippe nimmt, pendelt zwischen seichten Lachern und albernem Klamauk, es gibt auch ein paar recht gelungene Gags. Die Hauptdarsteller präsentieren sich engagiert, müssen aber nicht viel Schauspielerleistung bringen. Sie sind aus dem US-Fernsehen bekannt: TV-Komiker Larry The Cable Guy tritt in der Regel als er selbst auf, Bill Engvall als Bill hat ebenfalls eine eigene, nach ihm benannte Show im amerikanischen Fernsehen, alleine DJ Qualls (Road Trip) hat schon mehr Kino-Erfahrung und kann auch ernstere Rollen (unter anderem in „Lost“, „CSI“ und „The Core – Der innere Kern“). Sie alle werden in Sachen Bekanntheit von Danny Trejo („From Dusk till dawn I bis III“, „Spy Kids“, „Planet Terror“) in den Schatten gestellt, der Santana mit der gewohnten Rüpelhaftigkeit spielt, und Keith David als Sergeant Kilgore ist unter anderem aus „The Chronicles of Riddick“ und „Hollywood Cops“ bekannt. Alle zeigen, dass ihnen die Arbeit an diesem Film Spaß gemacht hat, und trotz dünner Story und flachem Humor-Niveau färbt das doch positiv auf den Zuschauer ab.
Muss man diesen Film in High Definition sehen? Nein. Hier gibt es nichts, was man in normaler DVD-Qualität nicht erkennen könnte, keine CGI-Effekte, deren Qualität auf Blu-Ray besonders gut zu sehen wäre, hier geht es um Typen in einer ungewöhnlichen Situation und wie detailgetreu man den aufgewirbelten mexikanischen Staub erkennt, tut da wirklich nichts zur Sache. Bild und Ton sind gut. An Bonusmaterial gibt es die üblichen lustigen Schnitzer bei den Dreharbeiten, ein paar geschnittene Szenen, von denen man die wenigsten vermissen muss, eine Bildergalerie und einige locker-flockige und unterhaltsame Making-ofs mit Interviews, die unterstreichen, dass den Produzenten und der Darstellerriege ihr eigener Spaß im Vordergrund stand. Außerdem kann man den Film mit Kommentar gucken. Das Menü ist lustig animiert und läuft nicht parallel zum Film ab, wie sonst bei vielen Blu-Ray-Filmen üblich. Die FSK-Freigabe ab 16 ist übrigens allzu streng ausgelegt, weil dieser Film vollkommen harmlos ist. Hier stirbt niemand, es gibt keine Nacktszenen und keine Obszönitäten. Eine Freigabe ab zwölf Jahren hätte es auch getan.
„Delta Farce“ ist unterhaltsam, aber anspruchslos und oft albern. Zur Kritik am Militäreinsatz der US-Armee im Irak reicht es nicht, aber wenn man einen Film sucht, bei dem die Trottel am Ende als Helden dastehen, ist diese Komödie eine gute Wahl.