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Für die einen ist der rote Komet für die Krönung des jungen Prinzen ein gutes Omen, für Amy ist er der Anfang eines Alptraums. Dabei hatte sich Amys Vater nur für das Verschwinden der dreizehn königlichen Schutzengel interessiert, und nun wird er verhaftet. Zu allem Überfluss bedeutet dies, dass Amy bei ihrer Tante unterkommen muss – eine Frau, die Amy wegen ihrer nicht vorhandenen magischen Fähigkeiten verachtet. Denn magische Fähigkeiten gelten in diesem Königreich als alltäglich. Der einzige Lichtblick im Haus ihrer Tante ist der Hilfsgärtner, ein Junge namens Finn, der in Amys Alter ist. Während ihre Tante den Schandfleck, Amys Vater, schnell aus ihrem Leben verdrängen will, setzt Amy alles daran ihren Vater wieder aus dem Gefängnis zu holen. Bei ihren Nachforschungen in seinen Unterlagen stolpert sie über einen 1000-jährigen Fluch, dessen Ende das Auftauchen des Kometen ankündigt, was den Untergang des Königreichs bedeuten könnte. Amy und Finn beginnen einen Wettlauf mit der Zeit, der sie in höchste Gefahr bringt …
Mit "Der 13. Engel" versetzt Autor Michael Borlik seine Leser zurück ans Ende des historischen 19. Jahrhunderts, mit einem kleinen Unterschied: Magie ist hier eine Alltäglichkeit. Zu Anfang ist dieser Umstand etwas irritierend, weil Michael Borlik sich nicht allzu ausführlich seiner Szenerie widmet. Hauptcharakter ist ein junges Mädchen, das in einer Gesellschaft, in der jeder zaubern kann, über keinen Funken Magie verfügt – für sie nie ein Problem, für ihre Umwelt ein Fakt des Anstoßes. Zu Anfang fackelt Michael Borlik nicht lange, nach einer kurzen Einführung und einem Einblick in häusliche Harmonie reißt er seine Figuren ins Unglück. Amys Vater wird gefangenen genommen und Amy landet bei der ungeliebten Tante. Und von da lässt der Autor seinen Charakteren keine Ruhe mehr, denn auf der Jagd nach der Wahrheit hält er Leser und Figuren in ständiger Atemlosigkeit. Diese rührt nicht zuletzt daher, dass Michael Borlik den Leser bis zuletzt in einer gewissen Unwissenheit schweben lässt – leider nicht zwingend zum Vorteil der Story, etwas mehr Information wäre an mancher Stelle vielleicht besser gewesen. Ansonsten ist es ein übliches Schema – Unschuldige werden verhaftet, Verzweifelte werden zu Helden auf der Jagd nach der Wahrheit und der Flucht vor den Bösen Mächten.
"Der 13. Engel" ist damit ein solides Buch mit einer durchaus interessanten Idee, deren Umsetzung zwischendurch allerdings etwas nachlässt. Dennoch kann man mit dem Werk von Michael Borlik sicherlich die eine oder andere angenehme Stunde verbringen.