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Die junge Amerikanerin Karen und ihr Freund Doug ziehen zusammen nach Tokio, um dort zu studieren und ein gemeinsames Leben aufzubauen. Karen arbeitet neben dem Studium in einem Pflegezentrum; als eine andere Pflegerin unentschuldigt fehlt, übernimmt Karen kurzerhand deren Arbeit bei einer amerikanischen Familie. Doch mit dem ersten Betreten des Hauses wird ihr klar, dass etwas nicht stimmt. Die alte Frau namens Emma, um die sie sich kümmern muss, scheint regelrecht katatonisch zu sein. Karen entdeckt einen kleinen, seltsamen Jungen. Emmas Sohn und dessen Ehefrau scheinen spurlos verschwunden. Unheimliche Geräusche hallen durchs Haus.
Tatsächlich begegnet Karen kurz darauf dem Spuk selbst: Ein Geist erscheint ihr und Emma. Als die junge Frau wieder bei Bewusstsein ist, muss sie feststellen, dass Emma tot und die Polizei bereits eingetroffen ist. Voller Angst, aber gewillt, die Ursache für die gruseligen Vorgänge herauszufinden, beginnt Karen nachzuforschen. Detective Nakagawa zeigt sich darüber nicht begeistert. Er ahnt, was im Haus geschehen ist: Ein todbringender Fluch liegt auf dem Haus, und jeder, der es betritt, wird früher oder später von diesem Fluch heimgesucht. Für Karen beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, das Geheimnis dieses Fluchs zu lüften - oder bei dem Versuch zu sterben.
Dem Thema des Films liegt ein altes japanisches Sprichwort zu Grunde: "Wenn jemand im Zustand unbändigen Grolls stirbt, lastet fortan ein Fluch auf dem Ort des Todes." Diesem Glauben haben Regisseur Shimizu und seine Schauspieler Form gegeben. Allerdings ist "Der Fluch - The Grudge" das amerikanische Remake eines japanischen Films, der unter dem Titel "Ju-on" lief; Regisseur war ebenfalls Shimizu.
Ob man dem Original keine Chancen auf dem westlichen Markt einräumte oder die Inszenierung für das Hollywood-gewöhnte Publikum zu ungewöhnlich war, sei dahingestellt; Shimizus Remake ist handwerklich ordentlich und spannend gemacht. Aus dem Fernsehen bekannte Gesichter - Gellar aus "Buffy", Behr aus "Roswell" - stellen ihre Rollen souverän, aber nicht herausragend dar. Vor allem Gellar beschränkt sich zu sehr auf die Schwächen ihres Charakters. Das mag so im Drehbuch vorgeschrieben sein, lässt der Figur aber wenig Platz, sich zu entfalten. So bleiben die Charaktere ohne Tiefgang, aber stabil und durchgängig vertraut. Pullman, der wie so oft nur eine Nebenrolle hat, ist etwas stärker und darum bemüht, seiner Rolle mehr zu geben als die essentiell wichtigen Elemente in einem Horrorfilm; das psychologische Moment gänzlich herauszuarbeiten, gelingt allerdings auch ihm nicht.
Der Film muss sich den Vorwurf gefallen lassen, Bekanntes zu kopieren. Vor allem das Motiv des Geisterkindes ist ganz ähnlich bereits in "Ring" vorhanden (dieser kam, wohlgemerkt, ebenfalls als Remake auf den westlichen Markt, nicht als japanische Version). Plötzlich erschreckende Musikeffekte und optische Schocker unterstreichen die Parallelen zu "Ring" nochmals. Die erzählten Geschichten sind zumindest so weit voneinander entfernt, dass der Vorwurf nur teilweise bestätigt werden kann. Auch weist "Der Fluch" durchaus so manche Abweichung von dem Bewährten aus dem "Ring" auf, was beispielsweise das Agieren der Darsteller oder auch den szenischen Aufbau angeht. Die Eigenständigkeit kann man dem vorliegenden Film also guten Gewissens zusprechen.
Die Extras auf der besprochenen DVD sind etwas mager. Wer den Film also heiß und innig liebt, sollte auf die Premium Edition zurückgreifen, die mit zwei DVDs wesentlich mehr zu bieten hat.
Specials der DVD:
- Blick hinter die Kulissen
- Interviews und Darstellerinfos
- Filmtipp