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Bilbo Beutlin gehört zu den ehrbaren Leuten unter den Hobbits. Auch wenn ein Teil seiner Verwandtschaft sich manchmal zu fernen Ländern aufgemacht hat, hat ihn bislang noch nie der Drang gepackt, seine gemütliche Hobbithöhle zu verlassen und fort zu gehen. Dennoch steckt er bald mitten in einem großen Abenteuer und Schuld daran trägt alleine der große Magier Gandalf.
Dieser lässt sich nach einer kurzen Begegnung mit Bilbo von diesem zum Tee am nächsten Tag einladen. Ohne dass es der Hobbit mitbekommt, hinterlässt der Magier jedoch an dessen Tür ein Zeichen, dass er ein begabter Meisterdieb auf der Suche nach Aufträgen sei. Und so stolpern vollkommen uneingeladen am nächsten Nachmittag dreizehn Zwerge in seine Hobbithöhle. Nachdem sie seine halbe Speisekammer leer gefuttert haben, kommt endlich auch Gandalf.
Gemeinsam erklären sie dem armen verwirrten Hobbit, dass sie gedenken, ihn mit auf ihre Reise zu nehmen, damit ihre Reisegesellschaft nicht mit der Unglückszahl dreizehn unterwegs sein muss. Auch wenn Bilbo anfangs sehr über Gandalfs Trick verärgert ist, so ist es am Ende sein Trotz, der ihn dazu bringt, in ihr Angebot einzustimmen. Schließlich geht es auch darum, einen riesigen Schatz zu bergen. Allerdings hätte keiner der Reisenden erwartet, dass eine so große Zahl an Schwierigkeiten auf dem Weg dorthin auf sie lauert.
"Der Hobbit" ist die überarbeitete Version von Tolkien, nachdem zum Abschluss seiner fantastischen Trilogie einige Tatsachen nicht mehr mit seiner Kindergeschichte zusammen passten. Dennoch ist der Roman immer noch in einer schlichten und lesbaren Sprache verfasst. Die vielen kleinen und großen Hindernisse, die Bilbo Beutlin, Thorin Eichenschild und den anderen Zwergen auf der Reise begegnen, lassen den Leser kaum zu Atem kommen. In fast jedem Kapitel gibt es einen kleinen Höhepunkt, in dem man um die Gefährten bangen muss. Darum eignet sich diese Geschichte auch so besonders für Kinder, da sie so auch immer wieder Pausen beim Lesen einlegen können. Sehr passend dazu wurde das Buch mit einer großen Anzahl stimmiger Illustrationen von Alan Lee bereichert. Hier kann man die streitenden Trolle in Farbe sehen, die Flucht in den Fässern miterleben oder den grausamen Drachen Smaug in Persona sehen.
Jede Generation sollte diesen Klassiker der fantastischen Literatur lesen, da er die Grundlage für den Herrn der Ringe und damit der modernen Fantasy bildet. Dazu ist es jedoch auch nötig, die Sprache stets ein wenig aufzupolieren. Und das ist Wolfgang Krege ganz gut gelungen. Behutsam gelingt ihm der Spagat zwischen Werktreue und Modernisierung. Allein daran, dass die Figuren im Roman sich auf einmal siezen, kann man sich schon ein wenig stören.
"Der Hobbit" ist ein Kinderklassiker, den hoffentlich noch viele Kinder und Jugendliche in die Hand nehmen. Mit dieser wunderschön illustrierten Ausgabe bekommen sie dazu den größten Anreiz geboten. Und die Geschichte selbst ist ohnehin so spannend und mitreißend, dass man sie schwer aus den Händen legen kann.