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Bei Erscheinen des gleichnamigen Buchtitels 2002 hatte der gebürtige Kölner Autor Heinz G. Konsalik bereits über 150 Bücher veröffentlicht. Der Geschichte, die Konsalik dort auf fast vierhundert Seiten erzählte, hat sich der O.SKAR-Verlag angenommen und sie als Hörspiel aufbereitet.
Der auf Hypnosetherapie spezialisierte Arzt Stefan Bergmann trifft im Rahmen der Notfallhilfe auf Investment-Banker Thomas Lindner. Lindner ist so dankbar für Bergmanns Hilfe, dass er den Arzt nach Südfrankreich einlädt. Bergmann kommt der Einladung nach und kommt Lindners Ehefrau Maria deutlich näher. Als Bergmann die Situation jedoch zu eng wird, weil das Ehepaar Lindner ihn förmlich dazu drängt, an Lindners neuem Projekt, dem Aufbau einer Hypnoseklinik für Geschäftsleute, zu helfen, kehrt er zurück nach Hause. Differenzen mit seiner Frau führen jedoch schon bald dazu, dass er der heimatlichen Praxis den Rücken kehrt und wieder nach Frankreich fährt, um Lindners Angebot doch noch anzunehmen - nicht zuletzt, um dadurch auch viel Zeit mit Maria verbringen zu können.
Doch Lindner ist mit allen Wassern gewaschen und verfolgt keineswegs philanthropische Ziele mit dem Bau einer Hypnoseklinik - wie Bergmann fast zu spät erkennt. Es kommt unweigerlich zur Katastrophe
Das 140-minütige Hörspiel transportiert den Kern der Geschichte trotz der starken Kürzungen im Großen und Ganzen gut. Auffallend ist jedoch, dass sich die Handlung sehr langsam entwickelt. Etwa hundert Minuten lang plätschert das Geschehen vor sich hin und weist hierbei nur wenige und sehr geringfügige Spannungselemente auf. Dann jedoch wendet sich das Blatt und das Tempo des Hörspiels steigt plötzlich so stark an, dass die Umstellung dem Hörer etwas schwer fällt.
Erzählerin dieses Titels ist die Schauspielerin Grit Boettcher. Souverän führt sie durch die ganze Handlung und auch die weiteren Sprecher, die den meisten Hörern eher nicht oder kaum bekannt sein dürften, machen ihren Job gut. Als glaubwürdigste Person kristallisiert sich rasch Alisa Palmer als Maria heraus, während die Bergmanns, Micha Amler als Christa und Manfred Trilling als Stefan, an manchen Stellen ein wenig unnatürlich betont werden.
Trotz der insgesamt guten Sprecherleistung und der sehr sauberen Tonqualität weist das Hörspiel eine Szene auf, die sich gleich hintereinander wiederholt. Zwar handelt es sich nur um einen etwas längeren Satz, dennoch sollte solch ein Fehler bei einem im Handel erhältlichen Titel nicht vorhanden sein.
Das Booklet informiert über die einzelnen Sprecher und weist ein ansprechendes und zur Geschichte passendes Cover auf, bietet darüber hinaus jedoch lediglich einige werbende Informationen. Bei dem Preis für das Hörspiel, der noch ein halbes Jahr nach Veröffentlichungsdatum bei zwanzig Euro lag, ist dies ein bisschen mager. Hintergründe zum Autoren oder mehr Informationen zu den Sprechern hätten hier der minimale Service für den Hörer sein sollen.
Die hier erzählte Geschichte ist nicht unbedingt realistisch, aber sie bietet gute Unterhaltung bei insgesamt guten Sprecherleistungen. Darüber hinaus weist das Hörspiel jedoch ein paar Mängel auf, die durchaus störend wirken und das Hörspiel auch in Bezug auf den dafür recht hohen Preis nur noch knapp innerhalb des Mittelfeldes halten.