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Anglerschlumpf ist mal wieder ins Wasser gefallen. Doch aus dem Tollpatsch wird durch ein wenig Übertreibung, die Gier nach Sensationen und ein wenig Fantasie beim Weitererzählen ein großer Held, der ein gewaltiges Seemonster bezwungen hat.
Das ärgert den einzigen Augenzeugen des banalen Vorfalls derart, dass er zu Papa Schlumpf eilt und sich über den Mangel an Objektivität seitens seiner Mitschlümpfe beschwert. Der gibt ihm den Rat, einfach die Wahrheit zu berichten. Leider aber nimmt der selbst ernannte
Reporterschlumpf seine Aufgabe sehr ernst. Anfangs sind seine Berichte harmlos, werden aber immer gefährlicher, denn Leser findet der kreative Schlumpf nur, wenn er wirklich etwas Spannendes zu Papier bringt.
Gemeinsam mit Handy, der ihm eine Druckerpresse baut und Torti, der die Produktion der Zeitung übernimmt, beginnt der Reporterschlumpf dem einzigen Wesen hinterher zu spionieren, das für alle Schlümpfe interessant ist: Schlumpfine, einzige weibliche Bewohnerin von Schlumpfhausen.
Langsam aber sicher wird aus dem objektiven Reporterschlumpf ein Sensationsjäger, ein Paparazzi, der auch vor unlauteren Methoden nicht Halt macht, um eine Schlagzeile zu kreieren.
Wie im ersten
"Kino Special" wird auch hier einfach ein altes Abenteuer mit neuem Cover, Poster des momentan sehr erfolgreichen Kinofilms und kleinem Gewinnspiel neu herausgebracht. Das mag enttäuscht klingen, kann aber dank des sensationell günstigen Preises von 3,95€ für eines der nettesten Schlumpfabenteuer nicht schaden. Wer das Album nicht kennt, sollte einen Blick riskieren, wer es schon hat, sollte das Geld lieber direkt in ein Poster investieren – zumal die Qualität des DinA3-Druckes nur sehr mäßig ist.
Das Album selbst ist wie zu erwarten nett, lustig, bunt und ein wenig belanglos. Zwar kann die Story durchaus punkten, wird aber durch seine Länge irgendwann zäh und mühsam. Am besten sind die Schlümpfe eben, wenn es knapp und kurz zugeht, der Gag im Mittelpunkt steht und Gargamel seine verdiente Strafe bekommt. Hier geschieht dies zwar auch, aber gefühlt mindestens zwanzig Seiten zu spät. Wenn man eigentlich kaum mehr lesen will, wie der Reporterschlumpf schließlich auf die Nase fällt mit seiner Idee, den Schlümpfen jedes Geheimnis möglichst zeitnah zu offenbaren – und zwar ohne Rücksicht auf Verluste. Eine Art altertümliches Stalking also, das in Schlumpfhausen, bei den herzensguten Schlümpfen so gar nicht geht.
Allein kleinere Kinder und treue Peyo-Fans können dieser Geschichte auch heute noch Begeisterungsstürme abgewinnen – alle anderen machen aber um die Schlümpfe eh einen großen Bogen. Zu Schaden kommt also niemand und alle sind zufrieden. Ob es eine gute Idee ist, den Kinofilm für eine Marketing-Kampagne einzuspannen und alte Abenteuer an den Mann, die Frau und das Kind zu bringen, ist aber zumindest fragwürdig.
Wer sich das Abenteuer vorab ansehen will, sollte die ausführliche Leseprobe
auf der Verlagswebseite betrachten.