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Mancher Fotografierende gibt sich über Jahre hinweg damit zufrieden, einfach ein Bild nach dem anderen zu produzieren und gegebenenfalls zu veröffentlichen – in sozialen Medien oder anderswo. Doch wer sich, nicht zuletzt als Amateur, ernsthaft für Fotografie interessiert, beginnt irgendwann darüber nachzudenken, wie er seinen steigenden Ansprüchen gerecht werden kann.
An diesem Punkt setzt Meike Fischer mit ihrem Buch "Der rote Faden" an. Sie möchte ambitionierten Hobbyfotografen eine Hilfestellung geben, wenn sie in Projekte einsteigen wollen oder eventuell noch gar nicht wissen, dass diese ihnen eine Erfolg versprechende und vor allem spannende Herausforderung bieten.
Im ersten Kapitel findet der Leser eine Einführung, das zweite befasst sich mit Serien – und mit Lightroom als Möglichkeit zur Dateienverwaltung -, im dritten geht es um die Themenfindung. Die weiteren Kapitel sind betitelt mit "Vom Tages- zum Langzeitprojekt", "Bildkonzept und Bildidee", "Bildkombinationen", "Bildauswahl", "Präsentation" und "Das Fotobuch". Diese Übersicht zeigt bereits, dass es im Buch nicht nur um die Entwicklung eigener Serien und Projekte geht, sondern auch um deren Umsetzung und Präsentation.
Ähnliche Bilder zu einem "Motto" hat vermutlich jeder Hobbyfotograf auf seiner Festplatte, vielleicht sogar gut sortiert – über Lightroom oder ein ähnliches Programm. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass etwa Bilder zum Thema "Wald" nicht per se ein Projekt darstellen, denn meist fehlt etwas ganz Wesentliches: der "rote Faden"!
Von der Pike auf bereitet Meike Fischer den Amateur auf eigene Projekte vor. Sie erklärt in jedem Kapitel das Wesentliche zum Thema und bietet dem Leser anschließend die Möglichkeit, sich selbst mittels diverser genau erläuterter Trainings damit auseinanderzusetzen, indem sie konkrete Aufgaben stellt, die er allein oder meist zusammen mit Fotofreunden erstellen kann. Diese Übungen erfordern zum Teil einiges an Zeit, doch angesichts des meist nicht geringen Aufwandes der Amateurfotografen, wenn es um den besonderen Moment geht, erscheinen die Anforderungen angemessen. Die Trainings sind gut durchdacht und bieten in der Tat eine Fülle an Möglichkeiten, sich in die projektbasierte Fotografie einzuarbeiten, eigene Schwerpunkte zu setzen und das Potenzial von Themen und der eigenen Festplatte auszuschöpfen. Vorgehen und Auswertung werden gründlich dargestellt.
Meike Fischer illustriert ihre Ausführungen mit einer Fülle an Fotos, deren Entstehung sie erläutert; selbst die EXIF-Daten fehlen nicht. Screenshots etwa zur Arbeit mit Lightroom erleichtern das Nachvollziehen der praktischen Aspekte. Auch die Präsentation von Bildern aus Projekten gehört zu den Inhalten, etwa von gerahmten Fotos an der Wand – sollte der Leser einmal eine Ausstellung bestreiten dürfen, so findet er im Buch Anregungen zu einer aussagestarken Hängung und vieles mehr.
Gleichzeitig zeigt das Buch auf, dass kaum ein Thema zu "banal" ist, um Gegenstand eines Projekts zu werden. Es ist dem Leser überlassen, wohin er sich orientieren möchte. Und genau so stellt man sich eine gelungene Fotoschule vor. Die paar Kleinigkeiten, die ein sorgfältiges Korrektorat hätte vermeiden können, stören kaum.
Eine bestens aufgebaute Schulung mit anschaulichen Beispielen, die auf bereits vorhandene Fähigkeiten setzt und diese gezielt lenkt.
Eine
Leseprobe bietet die Verlagsseite.