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Bereits 1989 schrieb Autor Dieter Bromund diese Geschichte, die im Februar 2006 als Autorenlesung auf zwei CDs bei "Basisklang" veröffentlicht wurde.
Nina und ihre Freunde wollen mit Ninas Onkel Ulyx eine Segeltörn nach Dänemark machen. Aufgrund des Wetters können sie jedoch nicht gleich auslaufen und verbringen ihre Zeit daher damit, sich von Heiko Husmann Seemannsgarn erzählen zu lassen. Von einem Schiff vor Wangerooge, auf dem es spuken soll, erzählt der Mann, und tatsächlich entdecken Ulyx und die Kinder dieses Wrack am Folgetag am Wangerooger Strand. Sie beginnen Recherchen über den angeblichen Spuk, und bald schon erkennen sie, dass irgendwas Wahres an der Geschichte sein muss, sie finden ein paar goldene Münzen, sprechen mit einem Reporter ... und so geraten sie immer mehr auf die Spur eines Geheimnisses, an dessen Aufdeckung sie immer mehr Interesse finden. Die Spur führt sie schließlich nach Stade.
Dieter Bromund liebt das Segeln und hat auch vieles für die Umgebung übrig, in der die Geschichte spielt. Schließlich stammt Bromund selbst aus der Gegend Stades. So zeichnet sich die Geschichte vor allem durch ihren Lokalkolorit aus: Der Autor führt seine Hörer durch eine reale Stadt, reale Straßen und in reale Museen, was durchaus einen besonderen Reiz hat.
Mit Lokalkolorit können Kinder allerdings meist wenig anfangen, und so stößt der größte Pluspunkt von "Der Schatz des Schweden" bei der Zielgruppe wohl vor allem auf taube Ohren.
Was bleibt, ist eine kriminologische Geschichte, der relativ schlecht zu folgen ist, da sie mehrfach die Richtung wechselt und sich nicht immer an die Gesetze von Realismus oder Logik hält - ein Mangel, der durchaus auch der empfohlenen Hörerschaft ab zehn Jahren auffallen dürfte.
Mit das größte Manko des Hörbuches ist jedoch die Lesung selbst. Dieter Bromund liest "Der Schatz des Schweden" in hochdeutscher Sprache und schafft es trotzdem, so manchem Charakter eine sprachliche Färbung zu geben, die der Region entspricht - schließlich entstammt er ihr selbst -, doch insgesamt ist die Lesung sehr monoton und teils auch relativ undeutlich artikuliert. Mit einem anderen Sprecher hätte man der Geschichte vielleicht noch ein eigenes Flair geben können, aber die Qualität der Lesung in Kombination mit einer teils eher schwer nachvollziehbaren Handlung mit vielen Wendungen macht dieses Hörbuch leider nur zu einem ziemlich langweiligen Unterfangen.
Für die Zielgruppe wären klarere Handlungsstränge und mehr "Pep" in der Lesung sehr vorteilhaft gewesen; Erwachsene hätten sich wiederum mit der Geschichte schon allein wegen des Lokalkolorits anfreunden können, scheitern jedoch beispielsweise an mangelndem Realismus einiger Stellen.
Durch diesen unglücklichen Mix wird dieses Hörbuch zu einem unter vielen - und zwar leider zu einem unter vielen nicht wirklich empfehlenswerten.