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Auf nach Daresh! Katja Brandis ist in ihre Welt Daresh zurückgekehrt, ihr bisheriger Verlag Piper war wohl nicht interessiert, dafür hat der junge Otherworld-Verlag zugeschlagen und auch gleich wieder ein richtig schönes Hardcover fabriziert, das sogar eine Coverillustration hat, die zum Buch passt - wahrlich eine Ausnahme in der deutschen Fantasylandschaft.
Der junge Tjeri von der Wassergilde ist unterwegs, um seine Berufung zu finden, als er einen jungen Mann vor einem gefährlichen Riesenvogel rettet. Jonar ist angehender Seher und zum Dank liest er in Tjeris Hand - und aus seinem Orakelspruch extrahiert Tjeri seinen zukünftigen Beruf: Er will Sucher werden, einer von denen, die alles finden, ein Detektiv und Agent und vieles mehr.
Er spricht beim Großen Udiko vor, dem größten Sucher zurzeit, der ihn aber barsch abwimmelt. Nur ist das mit dem Abwimmeln so eine Schwierigkeit, denn Tjeri belagert Udiko richtiggehend, lässt ihn nicht mehr aus den Augen, bis der kapituliert und einsieht, dass es einfacher sein müsste, den Jungen einfach auszubilden.
Tjeri lernt viel und besteht ein paar kleine Abenteuer - unter anderem rettet er noch mal Janor, der auch noch ausgerechnet der Sohn der Regentin ist. Nach seiner Ausbildung zieht er mit seinem Sucherkollegen Merwyn und der von ihm angebeteten Joelle in die Länder der Feuer- und Luftgilde, um für die eigene Gilde als Agent zu arbeiten. Tjeri bekommt dabei einen ganz besonderen Auftrag - er soll nach einer berühmten Schale forschen. Er weiß allerdings nicht, dass diese Schale einen fast vergessenen Gott beherbergt ...
Eine interessante Welt mit interessanten Tiermenschen und Elementargilden, eine Geschichte mit ein paar interessanten Wendungen, mit Gefühl und viel Humor - ja, das ist schon wirklich ein Buch, das man gerne zur Hand nimmt. Vor allem ist es gut und flüssig erzählt, in seinen Charakteren stimmig und auch die Informationen, die man über Daresh so braucht, sind alle gut in der Geschichte verständlich. Das ist klassische Fantasy vom wirklich Guten.
Weltbewegende Tiefe hat "Der Sucher" nicht, es ist Genreliteratur so, wie sie sein sollte. Abenteuerlich - obwohl nicht kämpferischer Natur - und fantastisch, aber auch nicht abgedreht und versponnen, und spannend ist es auch noch. Na, klare Kaufempfehlung, für die, die den Daresh-Zyklus mochten sowieso, aber auch für alle anderen, die einfache und einfach gut gemachte Fantasy mögen, die ein Stück Humor und Gefühl mitverdauen können, die nach einem kurzweiligen Lesespaß suchen.