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 Der Teufel von Arkham


Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Eloise Ward ist eine Studentin in der recht verlassenen und unheimlichen Stadt Arkham. Doch dunkle Visionen rütteln an ihren Nerven, Panikattacken machen ihr zu schaffen; die junge Frau hat Angst, verrückt zu werden. Diese Angst geht so weit, dass sie Eloise beinahe in den Selbstmord treibt. Hilfe sucht sie bei dem mysteriösen Arzt Doktor Zangón LaVey. Nicht nur der Name des Mannes ist seltsam, sondern auch seine Art, Eloise zum Weiterleben zu animieren.
Eloises Freund Charles misstraut dem Arzt und will mit seiner Geliebten der Stadt den Rücken kehren, denn seltsame Dinge gehen in der fast ausgestorbenen Stadt vor sich. Ausgestorben … wirklich? Oder sind die wenigen Menschen, die hier noch leben, nicht vielmehr willenlos und scheinen mechanisch ihrem Tagewerk nachzugehen?
Auch in der Nervenklinik der Stadt geht es nicht mit rechten Dingen zu. Ein unheimlicher Patient namens Joseph Curwen versetzt die gesamte Klinik in Angst und Schrecken, denn auf unerklärliche Weise scheint er eine dunkle Macht auf das Leben der Angestellten auszuüben. Der Anstaltsleiter muss irgendwie darauf reagieren - doch wird er auch das Richtige tun?
Welche Rolle spielt das Buch "Der König in Gelb" in diesen merkwürdigen Vorkommnissen? Und was haben Curwen und Doktor LaVey miteinander zu schaffen? Wird es Eloise und Charles gelingen, das Tollhaus Arkham zu verlassen, oder werden sie hier bleiben müssen … für den vielleicht zu kurzen Rest ihres Lebens?

Etwas ratlos lässt Stephan Peters seinen Leser nach Beendigung der Lektüre der 144 Seiten zurück. Zunächst verwirren die Zeitsprünge zu Anfang eines jeden Kapitels. Dadurch ist es schwierig, der Geschichte zu folgen, die Ereignisse in die richtige Reihenfolge zu bringen und daraus die Schlüsse zu ziehen, warum anderes geschieht. Es gibt nämlich keinerlei chronologische Kapiteleinteilung. Zwar mag die Idee dahinter interessant sein; kurioserweise erleichtert dabei die Kürze des Romans das Verständnis nicht, vielmehr lässt sie wenig Raum für mehr Erklärungen und Beschreibungen und damit wenig Platz für den Leser, für sich die Dinge zu ordnen. Unter dieser Enge leidet auch die Ausarbeitung der Charaktere, die zwar tendenziell interessant ist, jedoch letzten Endes zu wenig bietet, um als Leser von den Figuren vereinnahmt zu werden.

Im Großen und Ganzen kann der Leser sich im Nachhinein viele Lücken in der Handlung, die der Text lässt, selbst ausfüllen, jedoch bleiben einige Aspekte fragwürdig, etwa die Anreise von zwei Journalistinnen gegen Ende des Romans. Das Auftauchen der Frauen birgt keinen tieferen Sinn, abgesehen davon, die Brutalität und Grausamkeit des Anstaltsinsassen Curwen zu demonstrieren. Das ist in einem Horrorroman durchaus willkommen. Dennoch fehlt der Bezug zum Übrigen; in Anbetracht der Seitenzahl muss doch gesagt werden, dass die guten Ansätze, die die Geschichte bietet, in einer sprachlich und inhaltlich gehaltvolleren Umsetzung besser zu unterhalten und vor allem zu erschüttern gewusst hätten. Denn wenn es darum geht, den Leser mit blutigen Details oder brutalen Handlungen zu schocken, weiß der Autor durch Wortwahl und dargestellte Situationen zu überzeugen.

Einen weiteren Pluspunkt des Buches stellen die letzten Seiten dar. Neben einer Biographie des Autors bieten diese noch einige knappe Erklärungen bezüglich des Buches, ein Nachwort sowie eine Danksagung. Gerade solche Aspekte sind es, die jedwedem Roman eine persönliche Note verleihen, ob der Inhalt zu gefallen weiß oder nicht. Der Leser lernt die Person hinter dem Schaffen näher kennen. Das vermittelt einen besseren Eindruck, als es die Geschichte selbst könnte.

Trotz einiger guter Ansätze und viel versprechender Ideen vermag "Der Teufel von Arkham" vor allem durch seinen verwirrenden Aufbau und die knappe Ausführung letztlich nicht zu überzeugen. Das Können darf dem Autor nicht abgesprochen werden, jedoch wünscht man sich nach der Lektüre doch zahlreiche Informationen mehr, denn Atmosphäre und Stimmung leiden unter der kurzen Abhandlung der Ereignisse.

Tina Klinkner



Taschenbuch | Erschienen: 01. November 2001 | ISBN: 9783935327152 | Preis: 10 Euro | 144 Seiten | Sprache: Deutsch

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