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Die Hirten erzählen aufgeregt, dass ein König geboren worden ist. Ein König des Friedens und der Freude. Doch wie sollen sie seinen Geburtsort finden? Wer kann ihnen den Weg zeigen?
Da vereinen sich die Sterne am Himmel zu einem einzigen schimmernden Schweifstern, dem die Hirten mit ihren Herden folgen. Auch die Tiere im Wald sehen den leuchtenden Kometen und die weise Eule sagt ihnen, dass sie dem Stern folgen sollen.
Drei Könige in fernen Ländern sehen ebenso den Stern wie beladene Karawanen und folgen dem Stern.
Alle finden sie einen einfachen Stall, der im Glanz des Schweifsterns erstrahlt. Voller Frieden finden sie dort Mann, Frau und Kind und voller Eintracht lagern Hirten und Könige, Löwe und Hase auf dem Felde.
Die bekannte Geschichte von Jesu Geburt wird von Marcus Pfister in einfachen Worten nacherzählt. Hinzu fügt er nur die weise Eule und alle anderen Tiere des Waldes. So weit, so gut. Doch weiterhin werden die in seinen Büchern wohl unvermeidlichen Defraktionsfolien eingesetzt. Diese glitzernden Folien sind Sterne, Schweifstern, die Schätze und Decken der Kamele, die Kronen der Könige und die Dächer der fernen Moscheen. Diese stören diese einfache Geschichte und die wirklich netten Tusche-Zeichnungen auf das Heftigste. Die Geschichte tritt optisch völlig in den Hintergrund und verblasst.
Kleinere Kinder achten nicht auf die liebenswerten Zeichnungen, sondern nur auf die Glitzerfolie, größere verstehen den Zusammenhang zwischen der Bibelgeschichte und diesen Effekten, die jede einzelne Seite überfrachten, nicht.
Welcher Teufel hat Verlag und Autor bloß geritten, das Pfistersche Markenzeichen, bekannt aus den Regenbogenfisch-Büchern und zahlreichen weiteren Publikationen, in diese einfache Geschichte zu integrieren? Man kann ein Erfolgskonzept auch "zu Tode reiten".
Fazit: Sehr schade, die Geschichte und vor allem die reizenden Bilder von Marcus Pfister hätten eine anderes Layout verdient.
Ohne Defraktionsfolie wäre ein gutes, wenn auch mit einigen Klischees überladenes, Bilderbuch daraus geworden. Doch so ist es ein schlechtes Effekt-Buch geworden, das leider nicht empfohlen werden kann. Denn übersehen kann man die Folie leider nicht (einen schlechten Text könnte man redigieren). Wer die Effekte mag, sollte zum "Regenbogenfisch" greifen, doch diese Bibelgeschichte hat sie nicht verdient. Zudem sind die 24 Seiten des Büchleins in fünf Minuten vorgelesen und mit 8,50 etwas zu teuer.