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 Der Winter der schwarzen Rose

Autoren: Nina Blazon
Verlag: cbt

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Es ist eine große Ungerechtigkeit des Lebens, dass Tajann die Zweitgeborene der Zwillingsschwestern ist. Die mutige junge Frau will ihr Leben in die eigene Hand nehmen, doch kann sie erst dann wirklich frei sein, wenn ihre Schwester den ihr vorbestimmten Weg geht. Da sind die Gesetze eindeutig, Erstgeborene müssen ihre Heimat verlassen. Liljann dagegen ist zögerlich und ängstlich, denn fatalerweise steht sie vor einem gefährlichen Schicksal, ist es ihr doch bestimmt, in die Graulande zu ziehen, einem Ort, in dem magische Geschöpfe hausen und an dem es keinen Schutz gibt. Kein Wunder, dass die Schwestern einander nicht zu mögen scheinen. Auf einem Ball der Herrscherin finden jedoch beide die Liebe und die Welt stellt sich für Liljann und Tajann auf den Kopf. Schnell wird aber klar, sie sind in Gefahr. Es stellt sich nur die Frage, ob beide Frauen nur an sich selber denken können, oder sind sie der jeweils anderen Schwester doch wichtig?

Worum geht es in "Winter der schwarzen Rosen" eigentlich? Um ferne Länder, Abenteuer oder die Liebe? Geht es um Verantwortung, Treue oder Vertrauen?

Alles zusammen bildet die Handlung dieses Buches. Fest steht, Autorin Nina Blazon hat ein vielschichtiges, spannendes Buch geschrieben, auch wenn es nicht durchgehend den gleichen Erzählrhythmus hat. Zu Beginn der Geschichte nimmt sich die Autorin Zeit, die Handlung zu erklären und die einzelnen Figuren vorzustellen. Dabei kommen die Protagonistinnen nicht immer gut weg, sind sie doch durchaus fehlerhaft. So platzt die entschlossene, tapfere Tajann manchmal schier vor Frust. Schließlich muss sie darauf warten, dass ihre Schwester endlich den Mut findet, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen. Dazu hat diese aber überhaupt keine Lust, weil sie weiß, dass sie höchstwahrscheinlich in ihr Verderben laufen wird. So findet sich Tajann in einer Zwickmühle wieder. Soll sie ihr eigenes Glück zum Wohle ihrer Schwester zurückstellen oder ist es richtig, ihre Zukunft zu manipulieren, wohl wissend, dass selbst die Rettung für ihre Familie auch mit Bitterkeit verbunden sein wird?

Ein großer Teil der Handlung dreht sich um diesen inneren Konflikt und das könnte langweilig werden, gäbe es da nicht die eine oder andere Abwechslung. Beide Schwester treffen auf junge Männer, die jeweils ein Geheimnis haben, welches eine Liebesbeziehung schwierig, wenn nicht gar unmöglich macht. Schön ist, dass die Autorin verschiedene Haken einbaut und die scheinbar vorhersehbare Handlung herrlich überraschend gestaltet. Die Charaktere haben Ecken und Kanten, die ihnen Tiefe verleihen und sie lebendig machen.

Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Schwestern erzählt, wobei sich die Schreibweise nur dadurch unterscheidet, dass Liljann in der Vergangenheitsform erzählt, Tajann in der Gegenwart. Anfänglich irritiert das ein wenig, doch nach einer Weile fällt das kaum noch auf. Für die Spannung des Buches wäre es nicht nötig, denn anfänglich leben die Schwestern zusammen, so dass sich keine Notwendigkeit für einen Perspektivwechsel ergibt. Später zieht die Handlung enorm an und die Ereignisse überschlagen sich. Da wäre etwas mehr Ruhe sogar von Vorteil, denn das Ende wirkt ein klein wenig überhastet, als müsse die Geschichte nun mit aller Macht auf den Punkt gebracht werden. Das Buch da aus der Hand zu legen, ist enorm schwierig, denn das Schicksal der Schwestern ist enorm spannend und unvorhersehbar.

Auf der Verlagsseite findet sich eine Leseprobe.

Iris Jockschat



Hardcover | Erschienen: 5. Oktober 2015 | ISBN: 9783570163641 | Preis: 16,99 Euro | 544 Seiten | Sprache: Deutsch

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