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James Krüss zählt unbestritten zu den großen deutschen Kinderbuchautoren und hat bis zu seinem Tod im Jahr 1997 für Kinder viele Gedichte, Erzählungen und Bilderbücher gemacht. Auch Rotraut Susanne Berner ist eine der Großen, wenn auch in Sachen Illustration. Im Boje Verlag hat sie Krüss Gedicht über den Zauberer Korinthe, der im Tintenfass lebt und ein bisschen Schicksal spielt, illustriert. Wenn jemand etwas schreibt, wird es vom Zauberer Korinthe geändert, sodass im Brief vom Vater an den Sohn, nicht mehr steht: "Du solltest dich was schämern!", sondern: "Mein lieber Sohn, du bist ein guter Junge!". Ein Liebesgedicht von Archibald handelt schließlich nicht mehr von Rosen, sondern von Rüben und in des Kaisers Erlass steht dann statt des Befehls einen Dichter einzusperren, dass dieser ganz vorzüglich dichtet.
Berners Illustrationen zu diesem Gedicht sind eher schlicht und betonen die Form, wirken teilweise wie Collagen. Durchs ganze Buch sieht man des Zauberers Fußstapfen und ab und zu Tintenkleckse. Berner verzichtet auf allzu schmückendes Beiwerk oder detailliert ausgestaltete Hintergründe und legt den Fokus auf die Gesichter.
James Krüss "Der Zauberer Korinthe" sprüht vor Witz und Schabernack und kann besonders Vorschul- und Grundschulkinder begeistern, für die das Schreiben schon zur Lebenswirklichkeit gehört. Berner hat Krüss Schalk mit ihren Illustrationen sehr gut eingefangen, nicht nur der Tinte trinkende Zauberer macht Spaß, sondern auch die anderen Figuren, die, wenn man sie nur lang genug ansieht, wohl jedem ein Schmunzeln entlocken. Und so schmunzelt nicht nur der Zauberer Kori, Kora, Korinthe, sondern auch die kleinen und großen Leser.