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Im Jahr 1695 sucht der schwarze Korsar, Kapitän des Piratenschiffes "Folgore", blutige Rache für seine Brüder, die tot auf dem Grund des Meeresbodens liegen. Kommandant van Gould hat den grünen und den roten Korsar getötet, nachdem die drei Brüder die Meere Spaniens unsicher gemacht haben. Seitdem findet der schwarze Korsar keine Ruhe mehr und keine Befriedigung darin, fremde Schiffe zu kapern und Schätze zu horten.
Kurzzeitig wird der Korsar von seinen Racheplänen abgelenkt, als eine ganz besondere Frau in sein Leben tritt.
Als er und seine Mannschaft ein Schiff überfallen, fällt ihnen eine wertvolle und schöne Geisel in die Hände, die flämische Herzogin Honorata Willerman.
Mit scharfer Zunge und viel Mut begegnet sie dem Piraten, der die Frau schon bald durch sein Charisma, seine Gutmütigkeit und Ehrenhaftigkeit beeindruckt. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen, doch der schwarze Korsar erklärt, dass eine Zigeunerin ihm einst prophezeite, eine Frau würde ihm Tod und Verderben bringen. Dieses Risiko darf er nicht eingehen. Der schwarze Korsar darf nicht sterben, solang er nicht Rache am Kommandant von Maracaibo geübt hat.
"Der schwarze Korsar" ist eine der beliebtesten Abenteurer- und Piratenfiguren in der Literatur und im Film, sie stammt aus der Feder des italienischen Schriftstellers Emilio Salgari. Wer dessen Bücher um die drei Korsare, die "Folgore", van Gould und die anderen Figuren kennt, wird sich fragen, ob man den Inhalt tatsächlich so komprimieren kann, dass er auch in einem nicht einmal eine Stunde andauerndem Hörspiel seine Wirkung, seinen besonderen Reiz entfaltet. Die Antwort darauf fällt schwer. Wer die Vorlage gelesen hat, wird so einiges vermissen und vermutlich nicht so ganz warm werden mit der allzu "dünnen" Version des Korsaren. Hörer, für die die Geschichte noch völlig neu ist, werden aber keine Schwierigkeiten haben, ihr zu folgen - zumal alle wichtigen Informationen auch ständig wiederholt werden, was bisweilen etwas nervt. Ansonsten ist die Erzählung jedoch spannend und kurzweilig, wenn man klassische Abenteuergeschichten mag, die weder besonders tiefgründig noch innovativ sind, aber dafür Atmosphäre und eine gewisse Nostalgie, in der man schwelgen kann, bieten.
Die Sprecher machen ihre Arbeit überwiegend gut, besonders Peter Schiff, der dem schwarzen Korsaren seine charismatische, einprägsame und würdevolle Stimme verleiht, fällt positiv auf. Amüsant sind dagegen die rauen Stimmen der "alten Seebären". Untermalt wird das Hörspiel durch das Rauschen des Meeres, Kanonenschüsse und etwas Musik, die ein maritimes Flair erzeugt und in angenehmer Lautstärke eingespielt wurde.
"Der schwarze Korsar" ist ein gelungenes Hörspiel für alle Fans von abenteuerlichen Piratengeschichten, die diesen Klassiker noch nicht kennen. Die Hörspielumsetzung wurde zwar stark gekürzt und vereinfacht, dies wird aber nur echte Fans der Originalreihe kümmern, zumal die Sprecher gute Arbeit leisten und das Hörspiel auch günstig und hübsch aufgemacht ist.