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 Der silberne Sinn


Cover
Gesamt +++++
Gefühl
Humor
Spannung
Eine Expedition im guayanischen Dschungel. Die Anthropologin Yeremi Bellman wurde mit der Leitung dieser Expedition betraut. Yeremi will aber nichts davon wissen und ist geneigt abzulehnen, denn was sie als Kind im Regenwald Südamerikas erlebte, quält sie selbst 27 Jahre später noch immer in ihren Träumen. Aber ihr Forscherdrang ist stärker und so willigt sie schließlich ein.
Die Expedition folgt den Spuren des Silbervolkes, einer geheimnisvollen Urbevölkerung, die über den silbernen Sinn verfügen soll: eine besondere Gabe, die dazu befähigt, die Gedanken und Gefühle anderer Menschen nicht nur zu lesen, sondern auch bewusst zu steuern.

Das Glück scheint ihnen im wahrsten Sinne des Wortes vor die Füße zu fallen, als sie einen hellhäutigen Waldläufer vor einem Jaguar retten, denn er führt sie tiefer in den Dschungel, wo sich mysteriöse Dinge ereignen: Alle Teammitglieder werden von den gleichen Träumen geplagt, und Yeremi weiß schon bald nicht mehr, was sie glauben soll. Und vor allem nicht, wem. Dann dämmert ihr, dass nicht alle ihre Kollegen lautere Ziele verfolgen.
Ihr Verdacht wird durch eine schlimme Epidemie bestätigt, ein Fieber greift um sich und rafft das ganze Silbervolk dahin. Außer einigen Knotentüchernschriften scheint nichts mehr von den Silbernen übrig geblieben zu sein - was auch das Ende der Expedition bedeutet.
Doch plötzlich taucht vor Yeremi Saraf auf - der einzige Überlebende der Katastrophe. Yeremi macht es sich zur Aufgabe, Saraf zu retten, und so nimmt sie ihn mit in ihre Heimat. Dort begeben sich die beiden auf die Suche nach der Wahrheit und den Drahtziehern hinter diesem Völkermord. Ihre Suche bringt sie immer mehr in Lebensgefahr - soll sich doch herausstellen, dass nicht das Silberne Volk im Interesse der schwarzen Unbekannten steht ...
Dieses Ereignis ist nur eines von vielen und so erfordert die Suche nach den Hintermännern auch eine Reise in die Vergangenheit, denn es soll sich herausstellen, dass auch schon ihre Kindheit diesen Männern zum Opfer gefallen ist.
Doch wo steckt der Zusammenhang hinter dem Ganzen?

Wie schon so oft bedient sich Ralf Isau einer einfachen Basis, welche er aus der Geschichte nimmt, um sie dann in seiner unvergleichlichen Art mit seiner Fantasie zu verbinden.
Diesmal nimmt er sich Sektenmorde zur Hilfe, aber auch Hochkulturen wie Mayas oder Inkas müssen Isau aus längst vergangener Zeit weiterhelfen, wenn sich seine Charaktere auf die Suche nach dem silbernen Sinn machen. Auch vor der dunklen Vergangenheit der Deutschen in der NS-Zeit macht er keinen Halt, um die Spuren zu den Drahtziehern zu finden.
Isau erschafft eine eindrucksvolle Brücke zwischen alter und neuer Geschichte, um damit zu zeigen was Machtstreben, heute wie damals, verursachen kann und was für eine gefährliche Waffe Wissen sein kann.
Wie auch in anderen seiner Werke verzichtet er nicht darauf, die Menschen zum Nachdenken anzuregen. Diesmal mit dem Ziel, über Macht zu informieren - die, wenn man sie über einen selbst zulässt, tödlich enden kann. Und dass auch Wissen eine gefährliche Macht ist.

So kann abschließend nur gesagt werden, dass Ralf Isau seinem Ruf als guter Fantasy-Autor auch mit diesem Buch in nichts nachsteht - fällt es dem gebannten Leser doch manchmal schwer zu unterscheiden, was nun real oder Erfindung ist. Damit erweist sich "Der Silberne Sinn" als erneuter Beweis für seine Findigkeit, die Wirklichkeit mit der Fantasiewelt zu verbinden.
Also kann jedem nur geraten werden, sich selbst mal in Ralf Isaus Welt zu verirren und auf den Spuren des "Silbernen Sinnes" zu lesen.

Sandra Seckler



Taschenbuch | Erschienen: 1. Dezember 2004 | ISBN: 9783404152346 | Preis: 8,90 Euro | 765 Seiten | Sprache: Deutsch

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