Ihre Eltern hat die vierzehnjährige Sophie bereits verloren. Nun erneut bei einem Notar zu sitzen, lässt die Erinnerungen wieder hochkommen. Dieses Mal tritt Sophia das Erbe ihres Großvaters Ole Kollin an, einem Uhrmacher, dessen Tod einige Rätsel aufgibt – seine Augen waren herausgebrannt und als sein Herz zu schlagen aufhörte, blieben auch alle Uhren in seiner Wohnung stehen. Doch am merkwürdigsten ist wohl, dass Sophia ihrem Großvater nie zuvor begegnet ist und als sie wenig später seine Berliner Wohnung aufsucht, betritt sie die Welt eines Fremden.

Was Sophia vererbt bekommen hat, ist dann die wohl die größte Überraschung: Nichts Geringeres als ein juwelengeschmücktes Fabergé-Ei, in dessen Innerem sich ein "Nürnberger-Ei" aus dem Jahr 1582 versteckt. Zu ihrem Erbe gehört auch "Das merkwürdigste Buch der Welt", ein handschriftliches Vermächtnis ihres Großvaters und schon die erste Seite weckt sowohl Sophias Neugier als auch Ängste, denn sie wird davor gewarnt, das Nürnberger-Ei zu öffnen oder auch nur aufzuziehen, ehe sie das gesamte Buch gelesen hat, denn es ist eigentlich ein kosmischer Mechanismus, der großes Unheil bergen soll. Aber Sophia bekommt kaum Gelegenheit, die Warnungen ihres Großvaters zu verinnerlichen, denn schon steht der Stundenwächter Oros, vor dem Sophia gewarnt wurde, mit seinem flammenden Blick höchst selbst vor Sophia und versucht ihr den Mechanismus abzujagen.
Auf der Flucht kommt der Moment, in dem Sophia sich nicht anders zu helfen weiß - sie dreht den Schlüssel des Mechanismus und findet sich in plötzlich in Mekanis wieder, der mechanischen Welt im Inneren des Eis. Zum Glück ist Sophia dort nicht allein, denn sie stolpert über den Jungen Theo, der seit Jahrtausenden im Ei eingeschlossen ist. Gemeinsam müssen sie verhindern, dass Oros in Besitz des Eis kommt und damit die ganze Welt zum Erstarren bringen könnte …

"Der verbotene Schlüssel" ist das neueste Werk des deutschen Fantasy-Autors Ralf Isau. Dieses Mal entführt der Autor seine Leser in die Welt der Uhren- und Schmuckmacher und nichts Geringeres als ein Fabergé-Ei verbirgt einen unheilvollen Mechanismus, der die ganze Welt zum Stillstand bringen kann.
Die Geschichte selbst braucht sehr lange, bis sie wirklich ins Rollen kommt – zu viel Unverständliches stürmt auf Leser und Figuren ein, bevor Ralf Isau mit ausführlichen Erzählungen über die "Vorgeschichte" die eigentliche Geschichte verständlich macht. Diese Vorgeschichte ist es auch, die das Buch dominiert und auch den Schwung reinbringt, da hier so einiges passiert – die aktuelle Story kommt daher mehr als Rahmenhandlung herüber und nur ganz am Ende bekommt sie noch einmal ein "Comeback".
Trotzdem hat "Der verbotene Schlüssel" einige interessante Ideen zu bieten, etwa die der mechanischen Welt, die in einem Ei verborgen existiert. Außerdem hat sich Ralf Isau viel Mühe gegeben, die Spuren dieses Eis von der Idee bis hin zur realen Umsetzung in die Weltgeschichte zu integrieren. Wer Isau kennt, wird auch noch ein geliebtes Element wiedererkennen – "Der verbotene Schlüssel" weist wieder eine Figur einem seiner älteren Werke auf, ein Markenzeichen seiner Romane.

Zum Schluss bietet dieses Buch noch eine zweiseitige Anmerkung von Ralf Isau über sein Werk.

Sicherlich kann man auch mit "Der verbotene Schlüssel" wieder einiges über bedeutende Elemente unserer Zeit lernen, allen voran etwas über die Geschichte der Fabergé-Eier, aber über den etwas lahmen Einstieg, bis die Story läuft, verliert das Buch doch einiges. Das ist schade, bedenkt man die sonst interessante Idee, die hier zum Leben erweckt wurde und auch dafür sorgt, dass man über das eine oder andere nachdenken kann.