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 Der verbotene Schlüssel


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Bildqualität
Brutalität
Extras
Spannung
Ton


Die junge Caroline liebt ihren Beruf als Krankenschwester; fast sieht sie eine Berufung darin. Um dem noch intensiver nachgehen zu können, kündigt sie ihren alten Job und nimmt eine Stelle in den Sümpfen in der Nähe von New Orleans an. Dort lebt das ältere Ehepaar Ben und Vivian allein in einer Plantagen-Villa. Nach einem Schlaganfall ist Ben gelähmt und kann nicht mehr sprechen. Alles spricht dafür, dass er bald sterben wird; Caroline soll seine Pflege bis zu seinem Tod übernehmen und sich um ihn kümmern. Vivian steht der neuen Hilfe im Haus anfangs distanziert gegenüber, aber Caroline gewöhnt sich rasch ein. Nicht zuletzt der nette Luke, der für die Finanzen des Paars zuständig ist, hilft ihr dabei.
Damit sich die junge Frau besser einleben und umschauen kann, gibt Vivian ihr einen Schlüssel, der alle Türen des Hauses öffnet. Neugierig erkundet Caroline die alte Villa, die für die nächsten Monate ihr neues Zuhause sein soll und entdeckt auf dem Dachboden eine verschlossene Tür; diese kann sie mit dem Generalschlüssel des Hauses jedoch nicht öffnen. Was verbirgt sich hinter dieser geheimnisvollen Tür? Und warum hat Caroline immer mehr das Gefühl, hinter Bens Zustand stecke mehr als ein Schlaganfall?
Die Zeichen verdichten sich, dass Hoodoo, eine uralte Magie, mit alledem zu tun hat. Caroline gerät zusehends in düstere Geschehnisse, die außerhalb ihres rationalen Denkens liegen; aber statt die Flucht zu ergreifen, macht sie sich daran, das dunkle Geheimnis zu lüften, das über dem Haus liegt.


Ruhig und ohne Eile führt Softley den Hauptcharakter ein. Überlegt entrollt er die Geschichte um ein verfluchtes Haus, Hoodoo und ein seltsames Ehepaar, und ohne es zu merken, hält der Leser gespannt die Luft an, wie es wohl weitergehen wird. Dabei wird weniger auf schnelle Schockeffekte gesetzt, sondern mehr auf Atmosphäre. Wohltuend im Vergleich zu anderen Filmen des Genres baut sich die Stimmung nicht durch ständig dunkle Räume und plötzlich überlaute Musik auf. Es sind die leisen Töne, die den Film tragen, wenngleich nicht gänzlich auf altbewährte Rezepte verzichtet wird.

Die Charaktere agieren aus der Sicht des Zuschauers meistens nachvollziehbar; die Dialoge sind kaum klischeebeladen und die Akteure bringen ihre Rollen sicher zum Ausdruck. Dabei stiehlt John Hurt seinen Kollegen die Schau: Beeindruckend verkörpert er die Rolle des vom Schlaganfall gelähmten Ben. Nur seine Augen sprechen von den unsagbaren Dingen, die in seinem Inneren vorgehen, und aus einer oberflächlich betrachtet einfachen Rolle wird ein interessant gestrickter Charakter, den es zu erforschen gilt.
Ebenso gelingt es Softley, dem Zuschauer ein überraschendes Ende zu servieren. Die letzte Wendung im Finale ist tatsächlich schwer vorherzusagen und gut gemacht. Unklarheiten werden plötzlich und erstaunlich beiseite geräumt und aufgeklärt.

Trotz all dieser positiven Aspekte gelingt es dem Film nicht, sich über den gängigen Standard zu erheben. Sind Schauspielleistungen, Gruselelemente und Ende durchaus sehenswert und durchbrechen gewohnte Kost, so ist die Inszenierung selbst doch nur Durchschnitt. Manches, das dem Zuschauer wichtig erscheint, wird nicht tiefergehend behandelt und hätte durchaus etwas mehr Platz im Konzept vertragen.
Auch agiert Hudsons Charakter Caroline stellenweise zu abgeklärt, was zwar die gewohnte Naivität der Figuren in solchen Filmen durchbricht und dementsprechend zu gefallen weiß, allerdings trüben einige unverständliche Handlungen diesen sehr guten Eindruck und lassen den Charakter plötzlich unausgewogen erscheinen.

Die Extras derweil lassen sich sehen: Neben dem Üblichen wie Trailern und einem Audiokommentar sowie geschnittenen Szenen gibt es informative Dokumentationen über Hoodoo, das nichts mit dem bekannteren Voodoo zu tun hat, das Haus und das Leben auf einer Plantage. Außerdem erzählen die beiden Darsteller Hudson und Hurt Gruselgeschichten, die mit netten Bildern unterlegt sind. Schließlich gibt es noch zwei Rezepte, eins für Gumbo und eins für einen Liebeszauber, den man allerdings nicht so ernst nehmen sollte wie das Gumbo.

Specials der DVD:
- Audiokommentar des Regisseurs
- Geschnittene Szenen (plus optionaler Audiokommentar des Regisseurs)
- Making of des Films
- Dokumentationen: Die Welt des Voodoo/Hoodoo, Leben auf der Plantage, Ein Haus namens Felicity
- Rezept und Ritual: das perfekte Gumbo
- Zwei Gruselgeschichten, erzählt von Kate Hudson und John Hurt
- Besetzung
- Genas Liebeszauber
- Trailer

Tina Klinkner



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Dezember 2005 | FSK: 16 | ISBN: B000BJEQWS | Laufzeit: 100 Minuten | Originaltitel: The Skeleton Key | Preis: 19,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch, Englisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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