"... und aus den Wiesen steiget, der weiße Neger Wumbaba!" Was man alles falsch hören kann, ist auch wumbaba, Entschuldigung, wunderbar. Axel Hacke und Michael Sowa haben ihr zweites Handbuch des Verhörens erstellt und das ist zwar mit nur siebzig Seiten viel zu kurz, aber sehr unterhaltend.

Natürlich verhört man sich tagtäglich, meistens kann man aber seinen Verhörer automatisch revidieren, aus dem Kontext schließen. Daher stammen die schönsten Verhörer meistens aus der Kindheit, aus der Zeit, in der man Lücken mit Begriffen füllt, die man kennt. Axel Hacke hat eine Menge solcher Verhörer gesammelt und Michael Sowa hat dazu Bilder eingestreut, die die absurd-witzigen Produkte wunderbar illustrieren.
Ob manche Angst vor dem Kinder-Lehmann hatten - eigentlich vor Polio, also Kinderlähmung -, manche sich fragten, ob Jesus einen Bruder namens Owie hatte - "Stille Nacht, heilige Nacht, Gottes Sohn, o wie lacht ..." -, immer kommt das eine oder andere seltsame Bild heraus, das von Kindern immer schon akzeptiert wird, oft bis sehr viel später, weil man einmal festgebrannte Irrtümer nicht mehr revidieren kann.
Das ist als Lektüre so mittel. Einige wenige Momente gibt es, wo man die Nachbarschaft mit lautem Lachen erschrecken kann, es gibt auch noch ein paar Schmunzler zwischendurch, aber lange Passagen sind allenfalls noch interessant. So richtig inspiriert ist Axel Hacke auch nicht, seine Versuche, das Büchlein mit Anekdoten von einem Anrufautomat der Bahn zu würzen, sind eher fad.
Die Illustrationen von Michael Sowa sind immer inspiriert, wenn man auch manchmal ein wenig suchen muss, von welchem Verhörer denn nun? Aber die liebevoll schrägen Bildchen machen wirklich Spaß.

Nett zu lesen, ein paar wirklich schöne Lacher, aber mehr Substanz hat das schön aufgemachte Bändchen aus dem Verlag Kunstmann nicht. Ein nettes Büchlein, hübsch zum Verschenken, aber nichts besonderes. Aber einer muss noch sein: "...dem Vater grauset’s, er reitet geschwind, er hält in den Armen, das sechzehnte Kind..." So macht Goethe Spaß.