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Harald Bongart, gebürtiger Eifeler und zudem Eifeler aus Leidenschaft, hat mit seinem Büchlein "Des Eifelers subversives Wörterbuch" ein Nachschlagewerk geschrieben, in dem der Leser die Weltsicht des gemeinen Eifelers kennenlernen kann.
Einem Wörterbuch entsprechend sind die im Buch vorkommenden Vokabeln in alphabetischer Reihenfolge sortiert. Von A wie A1, die Eifelautobahn, über K wie Kaffee hin bis zu Z wie Zynismus finden sich jede Menge Eifeler Ausdrücke wieder. Tatsächlich kann der Leser keine typische Mundart in diesem Buch entdecken, und darum geht es auch gar nicht. Auf den ersten Blick ein normales Wörterbuch also - aber mit interessanten Worterklärungen. Humorvoll und mit spitzer Zunge erklärt Autor Bongart die aufgeführten Wörter unter Eifeler Gesichtspunkten. Da wird der Kaffee schnell einmal zum Nationalgetränk hochstilisiert, der Zynismus mit dem saarländischen "Saarkasmus" verglichen und die A1 - ja, die wird sowieso erst fertig gebaut, wenn die Titanic endlich in New York ankommt. Und so liest man sich durch ein Wörterbuch mit allgemeinen und belanglosen Begriffen, hinter denen jedoch komische Erläuterungen aus des Eifelers Sicht stecken.
Eingeleitet werden die Kapitel durch Zeichnungen, in denen der jeweilige Buchstabe und einzelne Begriffe vorgestellt sind. Ein Vorwort oder ähnliches sucht man dagegen vergeblich.
Vor allem die Eifeler werden ihren Spaß mit Bongarts Wörterbuch haben. Auf 165 Seiten bietet der Autor einen bisweilen recht lustigen Blick auf die Eifeler Mentalität. Nicht alle Scherze zünden, manche Behauptungen würden auch Leser anderer Herkunft auf ihre Heimat beziehen, weil sie keine "typische" Eifeler Art erkennen lassen, und bisweilen scheinen manche Wörter nur herangezogen worden zu sein, weil ein lustiger Spruch dazu vorhanden war, nicht, weil das Wort wirklich einen Bezug zur Eifeler Mentalität hat. Das soll den Leser aber nicht vom Schmunzeln abhalten, denn zwischendurch gibt es immer wieder den einen oder anderen Schenkelklopfer, der den Eifeler aufs Korn nimmt und mit einem Augenzwinkern die Sympathie des Autors für seine bisweilen verschroben wirkenden Landsmänner erkennen lässt.
Die Zeichnungen sind eher schwächer geraten; die Linienführung ist grob, und nicht immer ist klar, was abgebildet ist und in welchem Zusammenhang es zum folgenden Buchstabenkapitel steht.
Als Geschenkbüchlein eignet sich "Des Eifelers subversives Wörterbuch" allemal, vor allem für liebe Menschen, die in der Eifel geboren sind oder die das Leben dorthin verschlagen hat. Ein paar vergnügliche Stunden sind garantiert.