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Tamwyn sehnt sich nach seinem Bruder, dem Adlermenschen Cree. Doch seit sieben Jahren kann er ihn nicht finden, wo auch immer er nach ihm sucht. Und nun ist das Jahr der Prophezeiung nah. Das Jahr, vor dem Tamwyn so große Angst hat. Denn er ist davon überzeugt, dass er selbst das dunkle Kind der Prophezeiung ist, das den Untergang Avalons herbeiführen wird - und sein Bruder Cree der wahre Erbe Merlins, des großen Zauberers.
Dass ausgerechnet er mit der unsympathischen Linea, ihrer Elevin Elli und dem Tannenzapfengeist Nuik auf der Suche nach Merlins Stab ist, scheint ein dunkles Schicksal zu sein. Voller Angst wartet Tamwyn auf den Moment, der den Stab in seine Reichweite bringen und den Untergang Avalons herbeiführen wird. Weiß er doch, dass seinem Bruder Cree der mächtige Stab anvertraut wurde.
Tamwyn ahnt nicht, dass ein mächtiger Gegenspieler just in diesen dunklen Zeiten seine ganze verdorbene Macht anwendet, um den Stab in seinen Besitz zu bringen. Dieser Magier will mit der Unterstützung Rhita Gawrs nicht nur Avalon vernichten, sondern auch alle anderen Reiche der Schöpfung unterjochen.
Thomas A. Barron machte sich vor Jahren daran, dem Mythos Merlin und den vielen Geschichten, die um ihn ranken, eine weitere hinzuzufügen. Und es blieb nicht bei einer Erzählung. Inzwischen hat er ein halbes Dutzend sehr erfolgreiche Romane geschrieben, die sich mit Merlin, Avalon und den magischen Geschöpfen des versunkenen Fincaira beschäftigen. Da wandeln furchterregende Drachen über die sieben Wurzelreiche der Insel, treten Menschen, Elben, Gnoma, Gospen, Spinnen, Riesen und Dämonen gegeneinander an, treffen immer wieder Wesen der Unterwelt auf die Bewohner Avalons.
Die Trilogie, die der vorliegenden Hörbuch-Produktion zur Vorlage diente, umfasst mehr als eintausendsechshundert Seiten und schildert in drei völlig unterschiedlichen Abenteuern die Ereignisse rund um eine Prophezeiung der Herrin vom See. Gekürzt auf eine Lauflänge von immer noch stattlichen zwölf Stunden erwartet den Hörer ein wahrhaft zauberhaftes Märchen. In der bildreichen, oft weitschweifigen und äußerst detailreichen Sprache Barrons wird Avalon, werden die magischen Wesen dieser Insel lebendig.
Den größten Anteil an dem Erfolg dieses Hörbuchs und der nachhaltig positiven Wirkung, die es beim Hörer hinterlässt, hat Sprecher Stefan Wilkening. Ihm gelingt eine faszinierende Leistung. Fast jedem der vielen Dutzend Wesen gibt er eine eigene Stimme, oft einen derart beeindruckenden eigenen Charakter, dass man nur staunen kann über so viel Sprachtalent. Sein Tannenzapfengeist, sein verrückter Hula, seine Gnome und Dämonen, sein Weißer Magier, sein Rhita Gawr sind so perfekt charakterisiert, als hätte Wilkening eines seiner früheren Leben in Avalon verbracht.
Und auch wenn die Vorlage des Öfteren so sehr vom Geschehen abschweift, dass man mit dem Kopf vor die Wand rennen möchte, gelingt es dem Sprecher, den Hörer zu faszinieren. Vor allem im dritten Teil der Geschichte, dem zweifellos schwächsten und unzusammenhängendsten Abenteuer, führt er den Hörer durch sämtliche Untiefen und Fallstricke der Vorlage.
Ein besonderes Lob verdient das Layout der Produktion. Drei stabile Boxen beherbergen die sehr schön bedruckten achtzehn CDs, sämtliche Bilder sind exquisit, die Heftchen, die beigelegt sind, informieren und stellen weitere Barron-Hörbücher vor und geben der Geschichte den notwendigen Rahmen.
Das Beste jedoch ist der Preis für diese hervorragende Produktion: Kosteten die drei einzelnen Ausgaben noch fünfundzwanzig Euro pro Teil, sind es hier für alle drei Hörbücher zusammen knapp dreißig Euro – ein wahres Schnäppchen für die Fans Barrons.
Wer gute Fantasy mag, sollte sich unbedingt „Die Avalon Saga: Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung, Im Schatten der Lichtertore, Die ewige Flamme“ anschaffen – günstiger und besser kann man kaum unterhalten werden.