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Eigentlich sieht Ezra ganz gewöhnlich aus, doch sie besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten. So ist sie sehr stark und heilt schneller als es eigentlich möglich sein sollte. Irgendein Geheimnis umgibt die junge Frau und Ezra selbst sucht nach einer Möglichkeit, es zu lösen. Den Bewohnern ihres Heimatdorfes ist sie eh schon unheimlich und dann taucht auch noch die Inquisition auf, sodass Ezra flüchten muss. Dabei trifft sie auf Odo, einen Färber und gescheiterten Magier. Dieser ahnt, dass sie eine Chimäre ist, ein Mischwesen aus Mensch und Tier, geschaffen mit der Magie der drei Türme. Ezra empfindet ihre Existenz als einen Fluch und setzt alles daran, diesen zu brechen und ein normaler Mensch zu sein. Hilfe erhofft sie sich hierbei von dem Priester Mandrid, der ihr verrät, dass sie ein Produkt aller drei Türme der Magie ist. Erst wenn sie ihre drei Väter gefunden und deren letzten Atemzüge eingeatmet hat, kann sie ein normaler Mensch sein.
Mit
"Meister der Türme" gab Autor Martin Alexander 2014 sein Debüt als Schriftsteller. Bereits in diesem Band bewies er die Fähigkeit, glaubhafte Charaktere zu schaffen, die der Geschichte Leben verleihen. In seinem zweiten Buch kehrt er nun nach Royum zurück und erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die unerwartet mit dem Geheimnis ihrer Herkunft konfrontiert wird.
Solide und durchdacht präsentiert sich die von Alexander geschaffene Welt, mit jeder Menge Fleisch auf den Knochen. Egal welchen Ort, welche Zeit der Autor wählt, um seine Geschichte zu erzählen, die Handlung bleibt stimmig. Die Welt der drei Türme fasziniert und unterhält.
Gelungen präsentiert sich auch die Hauptfigur Ezra. Besonders angenehm fällt auf, dass sie eben keine tadellose, typische Heldin ist, welche die sich ihr bietenden Schwierigkeiten ohne Zögern bewältigt. Vielmehr muss sich Ezra mit Unsicherheiten und Unwissen herumschlagen und hadert mit ihrer Herkunft. Bei ihrem Hintergrund kann das nicht verwundern, denn als Mischwesen, als Tier zu gelten, das ist mit Sicherheit nicht einfach. So kann sie auch nicht jedem trauen, der ihren Weg kreuzt und tut sich schwer damit, sich auf andere Menschen einzulassen. Trotz ihrer Sprödigkeit wächst sie dem Leser ans Herz und auch die anderen Figuren hinterlassen Eindruck. Sie sind ebenfalls mehr als nur eindimensionale Stichwortgeber. Vielmehr füllen sie die Geschichte aus, machen sie rund und komplett. Jeder von ihnen hat eine eigene Motivation und Ezra wird manche Lektion von ihnen erhalten.
Wie der Autor auf seiner Homepage bekanntgibt, wird es einen weiteren Band aus der Welt der drei Türme geben. Die Leser wird es freuen, sind Fantasyromane ohne Glitzer doch selten geworden und wenn diese dann noch so gut gestaltet sind wie dieser hier, bieten sie doch allen Grund zur Freude.
Ein Blick ins Buch ist auf der Verlagsseite möglich.