Julian ist ganz aufgeregt, denn er soll einen Aufsatz über Dinosaurier schreiben. Im Gegensatz zu seiner Schwester Helene findet er das sehr aufregend und erzählt sogleich dem schottischen Au-pair-Mädchen Daisy davon.
Daisy zeichnet sich einerseits durch eine bemerkenswerte Ungeschicklichkeit aus, andererseits dadurch, dass sie ein bisschen zaubern kann. Das zeigt sich auch, als sie mit den Kindern ins Museum geht, damit Julian etwas über Dinosaurier erfährt: Nachdem Daisy versehentlich einen Dino-Knochen zerbrochen hat, sorgt sie dafür, dass alle drei einen Ausflug in die Urzeit unternehmen.
Das ist nun wirklich eine Zauberreise! Jetzt kann Julian Dinosaurier ganz aus der Nähe beobachten und er freut sich schon, weil er bestimmt den lebendigsten Aufsatz der Klasse schreiben wird. Aber dann bemerkt ein Tyrannosaurus Daisy und die Kinder und macht Jagd auf sie. Dummerweise hat Daisy so schreckliche Angst, dass sie den Zauberweg zurück nicht mehr findet.
Und obwohl sie noch einmal ungeschoren davonkommen, wartet kurz darauf schon das nächste Abenteuer auf die drei.

Nach einer etwas lang geratenen Einleitung entwickelt sich die Geschichte in eine überraschende Richtung und voller Spannung. Natürlich hat das Ganze mit der Wirklichkeit nicht mehr viel zu tun, auch wenn sich das Ambiente der Zeitreise und die Beschreibungen der Dinosaurier größtenteils am aktuellen Stand der Paläontologie orientieren. Dass Daisy unbefangen mit Dinosauriern, zumindest mit den Pflanzenfressern unter ihnen, plaudern kann, erregt angesichts der Vorgeschichte kaum Verwunderung. Nicht umsonst handelt es sich um eine Zauberreise - und so etwas macht Kindern Spaß.
Als unmittelbare Beobachter sowohl harmloser Pflanzenfresser als auch des bedrohlichen Tyrannosaurus erhalten die Kinder einen Zugang zum Thema, der sich stark von Sachbüchern unterscheidet und deshalb auch Kinder anspricht, die Geschichten bevorzugen. Informationen über die Dinosaurier finden sich in diesem Buch trotzdem, wenn auch manchmal etwas altklug eingestreut.
Die Charaktere sind sympathisch. Alle Kinder werden das ungewöhnliche Au-pair-Mädchen Daisy mögen mit seiner fatalen Veranlagung, alles nicht ausreichend Geschützte versehentlich zu zerbrechen. Außerdem kann man von Daisy etwas Englisch lernen: Englische Ausdrücke, die ihr immer wieder entschlüpfen, sind im Text unterstrichen und finden sich mit Übersetzung im Anhang, ebenso wie ein kurzes Quiz, in dem das erworbene Dinosaurier-Wissen abgefragt wird. Für Achtjährige sind die Fragen allerdings viel zu simpel, das diesbezügliche Wissen und noch einiges mehr haben sich praktisch alle Kinder schon im Kindergarten angeeignet.
Der Text ist in relativ großer Fibelschrift gehalten. Worttrennungen am Zeilenende kommen nicht vor, sodass sich die Geschichte ohne sonderliche Schwierigkeiten lesen lässt; auf lange und komplexe Wörter wurde weitgehend verzichtet. Fast jede Doppelseite enthält eine lustige Schwarz-Weiß-Illustration. Auch insgesamt ist das Buch sehr apart aufgemacht mit seinem teilweise aus blauem, mit Goldsternen bedrucktem Samt überzogenen Einband. Dieser sorgt gleich für eine zauberische Atmosphäre.
Eine aparte, originell konzipierte Sachgeschichte für Kinder ab acht, wobei, wie schon angeschnitten, einzuschränken ist, dass die Zielgruppe mit dem angebotenen Sachwissen längst vertraut ist.