Gesamt |
|
Action | |
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Extras | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Die Welt ist in Trümmern. Tausende kleiner Gesteinsbrocken treiben schwerelos durch den blauen Himmel und die endlose Weite. Die Welt der Menschen besteht nur noch aus winzigen Eilanden, die kaum die Hütten und Häuser, Festungen und Ansiedlungen tragen können. Die Herumtreiber Gwizdo und Lian-Chu träumen davon, die berühmtesten Drachenjäger der Gegenwart zu werden. Denn die wahren Herrscher der Trümmerwelten sind Drachen. Kleine, große, harmlose, furchtbare, niedliche und tödliche Drachen.
Da bittet sie die kleine Zoe um Hilfe. Sie ist die Nichte des märchenhaft reichen Lord Arnold. Der blinde, alte Mann haust in einer gewaltigen Burg und träumt von besseren Zeiten. Alle seine Ritter und Gefolgsleute haben ihn verlassen. Sie sind entweder geflohen, wahnsinnig geworden oder tot. Denn der furchtbarste Drache aller Zeiten, der Weltenzerstörer, sucht die Gebiete des Lords auf, wann immer er wach ist und umher fliegt. Dies geschieht allerdings nur alle zwanzig Monde. Lord Arnold ist zwar wenig begeistert von den beiden Gesellen, die seine Nichte da anschleppt, doch da die Vorzeichen auf eine baldige Rückkehr des Weltenfressers hindeuten, bleibt ihm keine Wahl. Er verspricht Gwizdo und Lian-Chu unermesslichen Reichtum, wenn sie die Welt von dem grausamsten aller Drachen befreien. Der großspurige Gwizdo streicht den Vorschuss ein und will sich verkrümeln, doch Lian-Chu, ebenso tapfer wie liebenswert, will Zoe, die sich ihm verbotenerweise angeschlossen hat, nicht enttäuschen. Doch nicht nur die ihn anhimmelnde Göre lässt ihn zum Ende der Welt eilen, wo die Höhle des schlafenden Drachen liegt, sondern auch sein dunkelstes Geheimnis. Einst verlor er seine Eltern und alle Menschen seines Dorfes durch eben jenen Drachen, der er nun vernichten soll. Doch bereits das erste Hindernis, ein gewaltiger roter Drache, der sich nach Belieben in Tausende kleiner Drachen auflösen kann, scheint das Ende der Reise zu bedeuten.
Nach der überaus erfolgreichen, zweiundfünfzigteiligen Fernsehserie "Chasseurs de Dragons", die seit Anfang 2008 auch in deutscher Synchronisation auf DVD erhältlich ist, startete im April 2008 der Kinofilm "Die Drachenjäger". Angelehnt an die Ereignisse der Serie erzählt der Film eher eine Art Vorgeschichte und verändert nur sanft die Konstellation der Charaktere.
Seit November 2008 kann man den knapp achtzigminütigen Film auch auf DVD erwerben. Eine exzellente Bildqualität und ein sehr guter Sound, aber leider nur ein knapp zwanzigminütiges Making-of als Extra sind auf der Scheibe zu finden.
Freunde der Fernsehserie werden jedoch von Anfang an begeistert sein. Der schräge Humor kommt gut zur Geltung, die Computereffekte sind vom Feinsten und die Story ist über jeden Zweifel erhaben. So spannend, packend und aufregend sind die Fernsehfolgen lange nicht - hier hat man wirklich ein Effektfeuerwerk veranstaltet, das sich hinter Filmen wie "Shrek", "Madagaskar" oder "Ice Age" nicht zu verstecken braucht. Einzig der oft nicht kinderkompatible Humor wird Disney-Fans verschrecken. Wer aber die Serie kennt, wird sich schlapp lachen über den großmäuligen Gwizdo, den sanften, immer sein Strickzeug parat habenden Lian-Chu und die plappernde Zoe. Und auch der Feuer pinkelnde Drachenhund Hector sorgt für viele Lacher.
Glänzend ist neben dem prachtvollen Bild vor allem die exzellente Filmmusik. Hier hat Klaus Badelt für echte Ohrwürmer gesorgt. Auch die Synchronisation ist perfekt. Tobias Meister, Sven Plate, Klaus Sonnenschein, Farina Flebbe, Mario Jascheroff, Tilo Schmitz, Peter Groeger, Michael Nowka, Till Hagen und Michael Pan machen ihre Sache wirklich gut. Auch ein Wechsel auf die ebenfalls auf der DVD befindliche englische Originaltonspur offenbart keine Schwächen. In beiden Sprachen passen die Stimmen perfekt zu den Charakteren, vielleicht im Fall Zoes ein kleines bisschen besser im Englischen.
Dieser Film ist beste Unterhaltung für Kinder ab zwölf und Erwachsene. Die Freigabe ab sechs Jahren ist ein wenig zu niedrig gegriffen, da viele der Scherze eindeutig auf Erwachsene und Jugendliche zielen. Auch der äußerst dramatische, nervenzerfetzende Schluss ist für Sechsjährige kaum die richtige Unterhaltung. Ansonsten aber ist "Die Drachenjäger" ein empfehlenswerter, lustiger und sehr spannender Schabernack, der Hollywood und seine Zeichentrickfilme locker übertrumpft. Wer einen ersten Eindruck gewinnen möchte, sollte unter
www.drachenjaeger-derfilm.de einmal nachschauen - die Seite ist gut gemacht und führt gekonnt ins Universum der Drachenjäger ein.