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Yann Arthus-Bertrand hat die Schönheit der Erde von oben erstmals bei einer Ballonfahrt entdeckt und sich sofort in diesen Anblick verliebt. Heute ist Arthus-Bertrand ein Spezialist für Luftfotografien und hat viele tausend Fotos vom Antlitz der Erde geschossen. Eine Auswahl der schönsten und gelungensten hat er in dem Bildband "Die Erde von oben" herausgegeben, der schnell zu einem Bestseller und 2004 von Renaud Delourme verfilmt wurde.
"DIE ERDE VON OBEN ist eine Ode an eine unabdingbare Versöhnung zwischen Mensch und Natur, eine freie Interpretation der Entstehung der Erde, der Schönheit, der Vitalität sowie des menschlichen Schicksals."Einleitung des Booklets
"Wir sind alle persönlich für die Zukunft unserer Erde verantwortlich. Jeder spielt eine Rolle, jeder hat die Macht und die Aufgabe zu handeln und sich zu mobilisieren. Jetzt!"Das Team von "Die Erde von oben"
Diese beiden Zitate zeigen wunderbar, worum es in der Dokumentation "Die Erde von oben" gehen soll. Einerseits steht die Anmut der Erde im Fokus der Kamera und vor den Augen des Zuschauers zeigen sich Fotografien von atemberaubender Schönheit, andererseits ist "Die Erde von oben" auch ein Aufruf, ein Appell, diese allzu vergängliche Schönheit zu schützen und zu bewahren.
Doch trotz der unbestreitbar herausragenden und fantastischen Fotografien von Yann Arthus-Bertrand erweist sich die vorliegende Produktion leider als große Enttäuschung, denn die Art und Weise, wie diese Fotografien abgefilmt wurden, ist meist unzufriedenstellend. Die Kamera fährt langsam über die Bilder, zoomt an bestimmten Stellen näher hin oder weiter weg, man bekommt als Zuschauer aber kaum eine Aufnahme in ihrer Gesamtheit zu sehen. Auch die Trennung der sieben Kapitel voneinander, die von "Die Genesis" bis "Terra Incognita" reichen, stellt sich als nicht allzu deutlich heraus; so haben besonders die Abschnitte "Der Mensch" und "Zivilisationen" große Gemeinsamkeiten miteinander.
Begleitet wird die Dokumentation im Abstand von mehreren Minuten von einem Vater-Sohn-Gespräch, von dem man nicht weiß, ob es denn nun lehrreich, belehrend oder gar philosophisch gemeint ist, da es mit zahlreichen Zitaten von Jean Giono, Edgar Morin und Antoine de Saint-Exupéry versehen ist. Interessant dabei ist, dass die vorliegende DVD neben der original französischen und der deutschen Tonspur auch eine Version bereithält, die auf besagte Texte verzichtet und lediglich die Fotografien mit der sehr stimmigen musikalischen Unterlegung von Armand Amar bereithält.
Das Beste an der DVD "Die Erde von oben" sind wohl ihre Extras. Hier finden sich zwei Interviews mit Regisseur Renaud Delourme und Fotograf Yann Arthus-Bertrand, die einen sehr interessanten und aufschlussreichen Einblick in die Arbeit an "Die Erde von oben" und dessen Wirkung bieten, sowie der Kurzfilm "Wie sind alle verantwortlich", der im Wechsel wunderschöne Bilder sowie erschreckende Fakten zum Thema Erde zeigt.
Fazit:
Obwohl Yann Arthus-Bertrands Fotografien ohne jedes Zögern als fantastisch und atemberaubend bezeichnet werden können, sind Interessenten mit der Buchvorlage zu dieser 65-minütigen Dokumentation sicherlich besser beraten, denn in dieser können sie sich die Bilder nicht nur stets im Ganzen anschauen, sondern darüber hinaus auch entscheiden, wie lang und wie oft sie eine bestimmte Aufnahme betrachten wollen.